Eslohe. . Die „Flotte Lotte“ ist mehr als nur ein Esloher Original. Es gab einen Moment im Fernsehen, der den Gefu-Geschäftsführer bis heute stolz macht.

  • Jahr für Jahr investiert das Esloher Unternehmen Gefu viel Geld, um gegen Hersteller unrechtmäßiger Kopien vorzugehen
  • Die „Flotte Lotte“ von einst gibt es in ihrer Urform auch heute noch im Gefu-Sortiment
  • Überholt worden ist die „Flotte Lotte“ inzwischen vom Spiralschneider „Spirelli“

Die „Flotte Lotte“ ist bekannt. Nein, nicht nur bekannt - sie ist berühmt. Immerhin hat sie es schon in Günther Jauchs Quizsendung „Wer wird Millionär“ geschafft. „Was ist die ‘Flotte Lotte’?“, wollte er wissen. Weil sein Kandidat keinen blassen Schimmer hatte, setzte er den Publikumsjoker. Und dann kam der Moment, der Gefu-Geschäftsführer Rudolf Schillheim bis heute ein bisschen stolz macht: 96 Prozent der Zuschauer hatten die richtige Antwort parat.

Produktname ist geschützt

Die „Flotte Lotte“ ist ein Passiergerät. Ein Küchenklassiker - und ein Esloher Original. Allerdings war sie das nicht immer. Vor etwa 50 Jahren ist das beliebte Küchenwerkzeug nämlich noch in Baden-Württemberg hergestellt worden. Der kleine Familienbetrieb Schaller produzierte die „Flotte Lotte“ damals im Auftrag des Esloher Unternehmens. Als die Familie den Betrieb krankheitsbedingt aufgeben musste, übernahm Peter Funke die Lizenz und die Patente.

Gefu-Geschäftsführer Rudolf Schillheim präsentiert die Urform der „Flotten Lotte“.  Inzwischen gibt es mehrere Nachfolgemodelle.
Gefu-Geschäftsführer Rudolf Schillheim präsentiert die Urform der „Flotten Lotte“. Inzwischen gibt es mehrere Nachfolgemodelle. © Frank Selter

„Seit etwa 45 Jahren wird die Flotte Lotte jetzt in Eslohe hergestellt“, schätzt Rudolf Schillheim. „Und seitdem ist sie tausendmal kopiert worden“, sagt er und lächelt. Jeder wolle von dem Kuchen etwas abhaben. Dabei ist der Produktname geschützt. Die echte „Flotte Lotte“ kommt aus dem Braukweg in Eslohe und nirgendwo anders her. Jahr für Jahr investiert das Esloher Unternehmen eine Menge Geld in die Marktverfolgung, um gegen Verstöße und Hersteller unrechtmäßiger Kopien vorzugehen.

Urform immer noch erhältlich

Die „Flotte Lotte“ von einst gibt es in ihrer Urform, wie sie die Familie Schaller hergestellt hat, auch heute noch im Gefu-Sortiment. Allerdings sind inzwischen auch zwei weitere Varianten zu haben. „Die ‘Flotte Lotte’ steht für viele Menschen immer noch für das Thema Einmachen“, sagt Schillheim. Dabei könne sie viel mehr: Marmeladen, Gelees, Chutneys, Soßen, Pürees, Mus und Kindernahrung. Sogar Spätzle.

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„Das Design, die einfache Handhabung und die unkomplizierte Reinigung in der Spülmaschine machen die ‘Flotte Lotte’ fit für weitere Jahrzehnte“, ist Schillheim sicher. Das aktuelle Modell gebe es in seiner Form schon seit 20 Jahren.

Stationärer Fachhandel

Für Schillheim sind Küchenwerkzeuge nicht einfach nur Geräte. „Solche Produkte müssen sympathisch sein“, sagt er. Überhaupt spiele der Begriff Sympathie eine große Rolle bei der Firma Gefu: Geschäftsbeziehungen zu Freundschaften zu machen, sei ein Ansatz, der seit Jahren gelebt werde. Deswegen setze Gefu auch auf den stationären Fachhandel. „Hier geht es um Emotionalität“, sagt Rudolf Schillheim.

Vom Spirelli überholt

Das Passiergerät mit dem knackigen Namen ist zwar so etwas wie das Flaggschiff der Firma Gefu. Dabei ist es keineswegs das einzige. Überholt worden ist die „Flotte Lotte“ inzwischen vom Spiralschneider „Spirelli“. Seit seiner Markteinführung im Jahr 2009 ist er der Verkaufsschlager bei Gefu. Drei Millionen Mal ist er inzwischen verkauft worden. Schillheim spricht angesichts dieser Zahl von einem Glücksgriff. „So etwas hat man nicht allzu oft.“

Firmengründung im Jahre 1943

Gefu hat eine Produktwelt geschaffen, die von der Zubereitung bis zur modernen Tischkultur reicht. Mehr als 500 Gefu-Produkte gibt es inzwischen.

2015/2016 ist Gefu als Top-Innovator des deutschen Mittelstandes mit dem „Top 100“-Siegel ausgezeichnet worden. Damit zählt das Unternehmen zu den 100 innovativsten Unternehmen des deutschen Mittelstandes.

Begonnen hat die Geschichte der Firma Gefu im Jahr 1943 mit der Gründung des Unternehmens Gebrüder Funke KG. Zu den ersten Produkten gehörten verschiedene Artikel aus Edelstahl z.B. Kartoffelschäler, Reiben, Pressen und Passiergeräte.

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