Meschede. . Die Demo der Kurden in Meschede ist laut Polizei ohne Zwischenfälle verlaufen. Es kamen mehr Teilnehmer, als die Veranstalter erwartet hatten.

Rund 250 Kurden haben in der Mescheder Innenstadt demonstriert. Sie setzten sich dabei am Dienstag vor allem für die Freiheit des in der Türkei seit 1999 inhaftierten Gründers der Arbeiterpartei Kurdistans PKK, Abdullah Öcalan, ein.

250 Kurden demonstrieren in Meschede - vor allem für ihren Anführer Öcalan.
250 Kurden demonstrieren in Meschede - vor allem für ihren Anführer Öcalan. © Jürgen Kortmann

Viele der Demonstranten trugen Fahnen mit dem Gesicht Öcalans. Die PKK ist in Deutschland als Terrororganisation verboten, das öffentliche Zeigen von manchen Fotos von Öcalan (etwa in militärischer Kleidung) ist ebenfalls untersagt. Bei der Mescheder Demo verlief aber alles ordnungsgemäß.

Teilnehmer aus HSK und Ruhrgebiet

Seit einem Jahr sei in der Öffentlichkeit nichts mehr über Öcalan bekannt, sagt Murat Celik, Vorsitzender der Mescheder Kurden: „Ob er lebt oder tot ist, wissen wir nicht.“ Öcalan sei in Isolationshaft, wie auch weitere kurdische Abgeordnete. Auch Verwandte und Anwälte dürften ihn nicht besuchen.

Die Mescheder Kurden beteiligten sich mit ihrer Demonstration an einer internationalen Protestbewegung, die sich für Öcalan einsetzt: „Wir Mescheder Kurden können und wollen auch mal etwas tun“, sagte Celik über die Demo.

Die Polizei sicherte den Demonstrationszug der Kurden in Meschede.
Die Polizei sicherte den Demonstrationszug der Kurden in Meschede. © Jürgen Kortmann

Die Mescheder Kurden wurden unterstützt von Kurden aus dem ganzen Hochsauerlandkreis, einige waren auch aus dem Ruhrgebiet angereist. Umgekehrt beteiligen sich auch die Mescheder Kurden an auswärtigen Demonstrationen: Die nächste wird am Samstag in Duisburg sein. Viele Demonstranten riefen in Meschede auch „Erdogan, Terrorist!“ Auf einem Plakat wurde er mit Hitler gleichgesetzt.

Erwartungen übertroffen

Mit der tatsächlichen Teilnehmerzahl wurden die Erwartungen der Veranstalter übertroffen: Sie waren nur von 200 Demonstranten ausgegangen. In Meschede sperrte die Polizei während der Demo kurzzeitig die Kreuzungen. Die Demonstranten wurden von der heimischen Polizei und von etwa 25 Kräften der Bereitschaftspolizei geschützt. Zwischenfälle sind ausgeblieben, sagte nachher Polizei-Sprecher Sebastian Held: „Alles war friedlich.“

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