Meschede. . Neue Informationen zum Vandalismus an der Bücherzelle. Den Tätern aus 2016 sind Polizei und Staatsanwaltschaft weiter auf der Spur.
- Sponsor ITH wird die Bücher-Telefonzelle wieder aufbauen
- Die Stadt überlegt, ob sie erneut eine Belohnung aussetzen soll
- Die Polizei hat zwei Verdächtige für die Taten in 2016 im Visier
Nach dem erneuten Vandalismus an der Bücher-Telefonzelle in der Fritz-Honsel-Straße herrschen Ärger und Wut bei allen Beteiligten vor - aber auch der feste Wille, den öffentlichen Bücherschrank wieder zu reparieren. Die Suche nach den Tätern läuft.
1. Wer finanziert dieses Mal die Reparatur?
Jörg Hohmann, Geschäftsführer von ITH und Sponsor der Telefonzelle, hat sich den aktuellen Schaden bereits angesehen. Versichert ist die Bücher-Telefonzelle nicht. „Wir prüfen das im Moment intern, werden aber voraussichtlich die Kosten für die Instandsetzung übernehmen.“ Eine neue Verbundglasscheibe müsse eingesetzt werden.
Ihn ärgert vor allem, dass das Projekt, das Jugendliche entwickelt hatten und dass allen Bürgern zur Verfügung steht, willkürlich erneut beschädigt wurde. „Wir reparieren das jetzt noch mal, aber unsere Geduld ist auch endlich“, sagt er und appelliert an alle Bürger, die etwas beobachtet haben oder etwas zu den Verursachern sagen könne: „Melden Sie Ihre Beobachtungen der Polizei!“
2. Wird erneut eine Belohnung ausgesetzt?
Auch für Christoph Hermes vom Stadtmarketing ist klar, dass die Bücherzelle erneut aufgebaut wird. „Wir lassen uns durch den Vandalismus nicht entmutigen. Das sind Idioten, davor kann man sich nicht schützen.“ Das Stadtmarketing überlegt nun, ob es die Belohnung von 500 Euro, die 2016 für Hinweise zu den Tätern ausgelobt, aber nie abgerufen wurde, erneut zur Verfügung stellt.
3. Was ist mit den übrigen Zellen im Stadtgebiet?
Hermes wundert sich, dass immer die Zelle mitten in der Innenstadt, die auch gut einsehbar ist, Ziel von Vandalen wird. Er weiß von zwei weiteren Bücher-Telefonzellen im Stadtgebiet - in Wennemen und an der Südstiege. „Dort gab es bisher überhaupt keine Probleme mit Vandalismus.“ Von einer Video-Überwachung an der Fritz-Honsel-Straße hält er dagegen nicht viel: „Wenn sich die Täter eine dunkle Kapuze überziehen, kann man sie auch nicht erkennen.“
4. Wird jetzt erneut über Videoüberwachung debattiert?
Das ist unwahrscheinlich. In der letzten Ratssitzung - noch vor der Tat - musste sich Bürgermeister Christoph Weber auf Nachfrage der UWG dazu äußern, ob es Probleme mit Vanadalismus an Schulen gibt. Anlass war die Videoüberwachung am August-Macke-Schulzentrum in Meschede, die jetzt scharf geschaltet wurde. Für die Konrad-Adenauer-Schule werden Kameras geprüft. Sonst aber nicht.
5. Was ist mit den Tätern passiert, die 2016, nach dem letzten Vandalismus ermittelt wurden?
Im vergangenen Jahr waren nach der massiven Zerstörung im Juli zwei junge Männer ermittelt worden. „Diese sind im Gerichtsprozess im Februar dann allerdings freigesprochen worden“, berichtete Staatsanwalt Klaus Neulken, der die Anklage erhoben hatte. Im Rahmen des Prozesses habe sich aber ein neuer Verdacht auf zwei andere Männer ergeben. „Und da wird weiterhin ermittelt.“
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