Ramsbeck. . Der Ramsbecker Bergbauwanderweg ist gewachsen. Nun ist er endlich ein echter Rundweg. Der Förderverein vermittelt Patenschaften über Teilstücke.
- Förderverein strebt Patenschaften an
- Neuer Serpentinenweg bietet Ausblick auf Halden
- Neues Teilstück soll im Oktober eingeweiht werden
Der Bergbauwanderweg in Ramsbeck ist nach Jahren ein echter Rundweg. Gemeinsam mit der Sachtleben Bergbau GmbH hat der Förderverein des Sauerländer Besucherbergwerks eine Alternative zur bisherigen Streckenführung über die Halden geschaffen. Sie war aus Umweltschutzgründen (FFH-Gebiet und Biotop) von der Bergaufsicht stets kritisch gesehen worden.
Nun führt der Bergbauwanderweg vom Willibaldstollen 3 auf den nächsthöheren Separationsweg und weiter Richtung Norden. An der Kreuzung mit dem alten Fußweg, der nach Dörnberg führt, trifft das neue Teilstück dann wieder auf die bisherige Strecke des Bergbauwanderweges. „Nun hat man einen wunderbaren Blick auf die Halden“, schwärmen Alfred Braun und Paul Gierse vom Förderverein. Bei der Anlage des neuen Serpentinenweges hat die Sachtleben Bergbau GmbH den Förderverein tatkräftig unterstützt.
Zu überwinden sind 70 Höhenmeter
Der Förderverein hat an dem neuen rund 200 Meter langen und recht steilen Teilstück - zu überwinden sind immerhin 70 Höhenmeter - zwei Bänke zum Verweilen aufgestellt. „Nun werden die Attribute Bergbau und Naturerlebnis nochmals gestärkt“, sagt Gierse. Die Bänke stehen mitten im schattigen Laubwald und mit ein bisschen Glück lassen sich dort sogar Rehe beobachten.
Das neue Teilstück verlängert den beliebten Bergbauwanderweg um 700 Meter auf nun insgesamt elf Kilometer. Offiziell soll das Wegstück im kommenden Monat der Öffentlichkeit präsentiert werden. Geplant ist, eine gemeinsame Wanderung mit einem gemütlichen Abschluss.
Um den Bergbauwanderweg weiter zu bewerben und aufzuwerten ist auch eine neue Wanderkarte erschienen. Zu bekommen ist sie im Museum, im Nah&Frisch-Markt sowie im Café Hamich. Außerdem gibt es in Kürze neue Begleithefte in deutscher und niederländischer Sprache.
Infostellen überarbeitet
Am Bergbauwanderweg selbst gibt es außerdem neue bzw. überarbeitete Infostellen: Am Bergeteich der Aufbereitung Willibald wird über die Funktion dieser Anlage berichtet. Auf einer weiteren Großtafel geht es um die Erklärung der geschaffenen Entwässerungsmaßnahmen für den gesamten Haldenbereich. Am ehemaligen Bremsberg wurde ein Schild befestigt - hier stand die ehemalige Verladestation für die Erzkonzentrate.
Investition an der Hütte Alwine
Für 2018 ist eine Großtafel geplant, die Informationen zu den Industrieanlagen auf dem Werdern liefert. Nicht zuletzt hat sich auch an der Hütte Alwine etwas getan: Dort hat der Förderverein 1600 Euro in eine durchsichtige feste Folie investiert, die den Außenbereich der Hütte in eine Art Wintergarten verwandelt und nun mehr Schutz bietet. Zudem soll der Rauchabzugskanal noch eine Überdachung bekommen. „Wasser und Kälte zerstören alles“, sagt Alfred Braun als Vorsitzender des Fördervereins. Bevor die Arbeiten beginnen können, müsse die Sachtleben allerdings zunächst Sicherungsmaßnahmen durchführen. Die haben zwar schon begonnen. Dennoch werde es vermutlich 2018, bis die Überdachung tatsächlich steht. Außerdem will der Förderverein die Zuwegung zur Hütte Alwine neu gestalten. Weil nach starken Regenfällen immer wieder Fließwasser für Probleme sorgt, sollen im Zuge der Baumaßnahmen Querrinnen eingebaut werden.
300 Fragebögen im Ort verteilt
Um zu wissen, wie der Wanderweg in der Bevölkerung ankommt, hatte der Förderverein eine Umfrage in Ramsbeck gestartet, deren Ergebnisse nun vorliegen.
300 Fragebögen hatte der Verein verteilt - davon kamen 62 ausgefüllt zurück. Mit dem Rücklauf von 21 Prozent sind Gierse und Braun ebenso zufrieden, wie mit den Ergebnissen.
Empfehlungen an Verwandte und Bekannt
Demnach gaben 97 Prozent der Befragten an, den Bergbauwanderweg schon persönlich kennen gelernt zu haben. 66 Prozent haben sogar schon die kompletten elf Kilometer bewältigt. 82 Prozent bewerten die Infotafeln an der Strecke als „sachlich richtig und verständlich“. 94 Prozent halten den Weg für eine sinnvolle Ergänzung zum Museum. 61 Prozent sind der Meinung, dass der Bekanntheitsgrad von Ramsbeck durch den Wanderweg gestiegen ist. 63 Prozent sind davon überzeugt, dass der Weg mehr Besucher in den Ort und die Region lockt. Und sogar 90 Prozent aller Befragten haben auswärtigen Verwandten und Bekannten den Bergbauwanderweg bereits als Ausflugsziel empfohlen.
66 Prozent sind schon den kompletten Weg gelaufen
Weil es nicht um „Lobhudelei“, sondern in erster Linie um mögliche Anregungen gehen sollte, sind auch Verbesserungsvorschläge in dem Bogen abgefragt worden. So habe es unter anderem den Wunsch gegeben, den Bergbauwanderweg kinderfreundlicher zu gestalten. „Das haben wir im Blick“, betont Braun. Vor diesem Hintergrund hatte der Förderverein eigentlich eine gemeinsame Aktion mit den weiterführenden Schulen geplant und Schulen in Olsberg, Schmallenberg, Bestwig und Meschede angeschrieben. Mit einem ernüchternden Ergebnis: Von keiner einzigen der angeschriebenen Schulen kam eine Antwort zurück. Dennoch soll versucht werden, weiter an der Kinderfreundlichkeit des Weges zu arbeiten, betonen Braun und Gierse.
Förderverein strebt Patenschaften an
Der Förderverein strebt an, Patenschaften über bestimmte Teilstücke des Wanderweges zu vermitteln, um so besser Herr über die Wegepflege zu werden. Gesucht werden Freiwillige, die sich bereit erklären, Mäh- und Freischneidearbeiten zu übernehmen oder einfach Müll auf Teilbereichen der Strecke aufzusammeln. Wer Interesse hat, kann sich unter 02905/523 mit Alfred Braun oder unter 02904/70350 mit Paul Gierse in Verbindung setzen.
Der Förderverein lädt die Bevölkerung zu Wanderungen auf dem neuen Wegeteil ein - am Sonntag, 15. Oktober. Start und Ziel ist an diesem Tag der Willibaldstollen IV. Startzeiten sind um 15 Uhr, 16.30 Uhr und um 17 Uhr. Parkmöglichkeiten gibt es im Bereich der Tennisplätze.
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