Bestwig. Schritt für Schritt rückt der Breitbandausbau für bisher unterversorgte Orte auch in der Gemeinde Bestwig näher. Hier ist der Zeitplan.

  • Nach der Zusage des Landes kann nun die europaweite Ausschreibung beginnen
  • Gemeinde rechnet mit einem fünfmonatigen Verfahren
  • Einen Start der Arbeiten erwartet man im Bestwiger Rathaus für das Jahr 2018.

Schritt für Schritt rückt der Breitbandausbau für bisher unterversorgte Orte auch in der Gemeinde Bestwig näher. Nun hat der Hochsauerlandkreis einen Förderbescheid des Landes NRW über 7,9 Millionen Euro als Ko-Finanzierung zum Bundesförderprogramm erhalten.

Förderbescheid für den Kreis

Darüber informierte die Gemeindeverwaltung jetzt die Mitglieder des Gemeindeentwicklungsausschusses.„Die Förderung ist komplett finanziert“, so Alexander Böer, im Bau- und Umweltamt der Gemeinde Bestwig unter anderem zuständig für den Breitbandausbau. Hintergrund: Im Frühjahr hatte der Kreis einen Förderbescheid über 9,3 Mio. Euro für den Breitbandausbau in bislang unterversorgten Gebieten entgegennehmen können.

Fünf Fakten zur Breitbandversorgung

Was ist ein Breitband-Internetzugang?

Ein Breitbandanschluss ist ein Internetzugang mit einer hohen Datenübertragungrate. Mit einem solchen Zugang kann eine hohe Datenmenge mit einem Vielfachen der Geschwindigkeit älterer Übertragungstechniken, wie beispielsweise die ISDN-Einwahl, versendet werden.

Ab wann spricht man von einer Breitband-Verbindung?

Ein allgemeiner Schwellenwert existiert nicht. Die internationale Fernmeldeunion (ITU) bezeichnet jedoch eine Übertragungsrate von mehr als 2,048 Mbit/s als Breitbandversorgung.

Welche Breitband-Formen gibt es?

In Deutschland gibt es fünf Breitband-Formen. Beim Internetzugang per DSL (Digital Subscriber Line) wird die Verbindung über die bestehende Telefonleitung hergestellt. Hier ist eine Übertragungsrate von 50 Mbit/s möglich. Via Glasfaser, also einem Anschluss aus dünnen Fasern, die aus geschmolzenem Quarzglas bestehen, können Datenmengen von bis zu 200 Mbit/s geladen werden. Die gleiche Menge an Daten kann über den Internetzugang per Fernseh-Kabel übertragen werden. Über einen Mobilfunkzugang sind Datenraten von 100 Mbit/s möglich. In Zukunft soll diese Breitband-Form noch ausgebaut werden. Auch über einen Satellit kann man einen Internetzugang schaffen. Hier werden Übertragungsraten von 20 Mbit/s erreicht.

Welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Breitband-Verbindungen?

DSL- oder Glasfaserverbindungen sind weniger von Leistungsabfällen betroffen als das TV-Kabelnetz, bei dem mehrere Haushalte an einem Netz angeschlossen sind. Im Gegensatz dazu ist die Übertragungsrate über TV-Kabel und auch über Mobilfunk viel höher als die über DSL oder Glasfaser. Ein Vorteil von DSL-Anschlüssen ist die bundesweite Verfügbarkeit. TV-Kabelnetze erreichen hingegen nicht so viele Haushalte.

Welcher Breitbandanschluss ist der richtige?

Die Wahl des richtigen Breitbandanschlusses hängt von unterschiedlichen Faktoren, wie zum Beispiel vom Wohnort und der vorhandenen Infrastruktur, ab. Außerdem sind die Zahl der Nutzer des Internetzugangs und das Nutzerverhalten entscheidend. Vielsurfer sind mit einem TV-Kabel-Anschluss gut beraten. Grundsätzlich sollte aber vor Abschluss eines Vertrages die Verfügbarkeit am Wohnort beim jeweiligen Anbieter geprüft werden.

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Damit können zahlreiche HSK-Kommunen an einem entsprechenden Bundesförderprogramm teilnehmen - auch die Gemeinde Bestwig. Konkret profitieren sollen die Ortsteile Alfert, Andreasberg, Berlar, Borghausen, Dörnberg, Föckinghausen, Grimlinghausen, Halbeswig, Nierbachtal, Teile von Nuttlar (z.B. Am Roh), Obervalme, Untervalme, Valmepochwerk, Wasserfall - und auch das Gewerbegebiet „Wiemecker Feld / Kleiner Öhler“ westlich von Velmede. Die weiteren Teile der Gemeinde Bestwig sind mit mindestens 6 Mbit/s versorgt und fallen somit aus einer Bundesförderung heraus. Teilweise ist sogar eine Versorgung mit 50 Mbit/s möglich.

Europaweite Ausschreibung

Nach der Zusage des Landes NRW zur Ko-Finanzierung kann nun die europaweite Ausschreibung des eigentlichen Ausbaus durch den Hochsauerlandkreis beginnen. Alexander Böer rechnet für dieses aufwändige - aber gesetzlich vorgeschriebene - Verfahren mit einer Dauer von etwa fünf Monaten. Einen Start der Arbeiten erwartet man im Bestwiger Rathaus dann für das Jahr 2018. Beide Ratsfraktionen wiederholten ihren Wunsch, die Gewerbegebiete als Erstes auszubauen - hier gebe es eine dringende Notwendigkeit für die ansässigen Betriebe.

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