Meschede. . In der Badebucht am Hennesee gibt es jetzt ein Wassersport-Center. Dort kann ein neues Sportangebot erlernt werden – das aus Hawaii kommt.
Mit 50 ist noch lange nicht der Lack ab. Da kann man ruhig noch sportlich aktiv sein und auch noch etwas Neues ausprobieren – dieser Meinung sind Thomas Piechkamp und seine Frau Petra. Sie betreiben das neue Wassersport-Center am Hennesee in der Berghauser Badebucht.
Den 50. Geburtstag ihres Freundes Markus Fahnenstich nahmen sie zum Anlass für ein besonderes Geschenk, einem Schnupperkurses zum Stand-Up-Paddling.
Aus Hawaii bis an den Hennesee
Dieser Wassersport kommt ursprünglich aus Hawaii und ist dann langsam Anfang der 2000-er Jahre über das Mittelmeer nach Norddeutschland, dann auch an die kleineren Seen gekommen. „ Ich finde, es ist der ideale Wassersport, sogar ein Ganzkörpermuskeltrainig, das von Kindern bis ins rüstige Rentenalter durchgeführt werden kann“, sagt Thomas Piechkamp als Trainer mit erworbener Instructor-Lizenz.
Trockenübungen an Land
Bauch, Rückenmuskeln, Schultern, Arme, Oberschenkel und Waden werden beansprucht. Man müsse nur schwimmen können, betont er. Einfach so auf das Paddelboard aufzusteigen und los geht’s – davon rät Thomas Piechkamp seinen Kunden ab: „Klar können sie es einfach ausprobieren, aber das halte ich für kontraproduktiv“, und es sei auch nicht gut für den Rücken.
Ein zweistündiger Schnupperkurs beinhaltet vor der Praxis 30 Minuten Trockenübungen und Basiswissen an Land. Er gesteht: „Vor meiner Ausbildung an der Schule Schönberger Strand an der Ostsee bin ich alleine gepaddelt und Fehler, die ich mir antrainiert hatte, bekam ich nur schwer wieder abgewöhnt.“
Die richtige Technik erlernen
Er beginnt für seine Freunde mit einer Einführung über das Verhalten auf dem Wasser bei verschiedenen Windarten und über die Gefahr bei Gewitter und warnt:„ Dann solltet ihr sofort an Land gehen.“ Sei es nicht möglich, lege man sich flach auf das Board. Er tritt an sein Board und zeigt der Familie, wie sie die Paddel auf ihre Körpergröße einstellen und wie sie die Leasch am Knie oder Fußgelenk befestigen müssen. Dann geht es um die richtige Paddeltechnik.
Mit viel Geduld hören die drei Fahnenstichs den Anweisungen zu, bis Michaela Fahnenstich einwendet : „Das hört sich jetzt alles richtig nach Sport an. Ich dachte, es wird ein ganz relaxter Tag.“ Sie hofft, die Theorie gleich auch praktisch anwenden zu können und äußert mit einem Lächeln ihre Bedenken: „Was mache ich, wenn ich ins Wasser falle?“ Das gehöre nun mal dazu, ist Thomas Piechkamps Antwort und er sagt: „ Dann drehst du das Board auf die richtige Seite, greifst in die Vorrichtung und robbst dich wieder hoch.“
Auch Bremsen will gekonnt sein
Jetzt geht es gleich auf den Hennesee, aber erst muss noch geklärt werden, wie man richtig aufsteigt, sich vorwärts bewegt und bremst. Dazu sind der Basisschlag, der Stopschlag und der Bogenschlag und das richtige Eintauchen der Paddel von Bedeutung. „Ihr müsst die Arme lang genug strecken, das ist das A und O“, appelliert Thomas Piechkamp – und zum Bremsen gehöre das Paddel hinter die Füße.
Nach der Einführung nimmt er seinen Freunden die Sorge: „Ihr seid nicht alleine auf dem See, ich komme mit raus und zum Start bewegen wir uns im flachen Wasser kniend auf dem Board.“ Petra Piechkamp kommt nun, um die Gruppe zu unterstützen, so dass die Boards startklar gemacht werden. Dazu muss die Finne richtig im Finnenkasten eingesteckt werden und die Hand durch die Liche.
Verkehrsverhalten auf dem See
Währenddessen gibt er noch Anweisungen über das Verkehrsverhalten auf dem See. „Wir sind das schwächste Glied mit unseren Paddelboards und wir müssen immer ausweichen“, so Thomas Piechkamp. Der Moment, in See zu stechen ist nun gekommen und die drei Fahnenstichs steigen auf. „ Wir beginnen auf den Knien und kommen nach zehn Minuten in den Stand“, gibt Thomas Piechkamp die Anweisung. Michaela Fahnenstich merkt an: „Ich kann nicht so lange knien und bestimmt gibt es morgen ordentlich Muskelkater.“
Hoher Spaßfaktor
Es funktioniert, die Familie bewegt sich über den See, nach und nach entfernen sie sich weiter vom Ufer. Ein Bild, wie man es sonst nur vom Urlaub im Süden kennt, ist jetzt im idyllischen und facettenreichen Sauerland angekommen. Im Anschluss an ihren Ausflug schwärmen die Fahnenstichs von ihrem Erlebnis: „Der Spaßfaktor war sehr groß geschrieben und gelegentlich ins Wasser zu fallen hat alles abgerundet“, lacht Michaela Fahnenstich. Besonders bei ihrem Mann sei das öfters passiert.
Abends setzte doch von der ungewöhnlichen Anstrengung des Tiefenmuskeltrainings eine ziemliche Erschöpfung ein. Da merke man doch, dass man keine 30 mehr ist. „Unser 16-jähriger Sohn Phil ist da eindeutig im besseren Trainingszustand“, stellt Mutter Michaela fest. Aber trotzdem ist mit 50 der Lack noch lange nicht ab. Petra und Thomas Piechkamp haben mit ihrem Geschenk ins Schwarze getroffen.
>>>HINTERGRUND<<<
Es gibt verschiedene Kursangebote für das Stand-Up-Paddling. Die Leitung der Kurse hat Trainer Thomas Piechkamp. Genauere Informationen und Anmeldung bei Inhaberin Petra Piechkamp unter 4453 oder 0171 / 6812359 oder wassersport-hennesee@web.de
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