Eslohe. . Der Kückelheimer Gemeinderat Hubertus Wiethoff will im Wahlkreis 124 (Schmallenberg, Eslohe, Altkreis Arnsberg) für die FDP in den Landtag.
- Inklusion und Förderschulen offene Themen
- NRW braucht nicht mehr Naturschutz als der Bund bereits besitzt
- Bis 2009 noch in der CDU
Seit 2009 sitzt Hubertus Wiethoff bereits für die FDP im Esloher Gemeinderat. Jetzt will er in den Landtag. Der Kückelheimer tritt zum ersten Mal als Direktkandidat im Wahlkreis Arnsberg, Schmallenberg und Sundern und Eslohe an.
1. Was unterscheidet das Hochsauerland aus Ihrer Sicht vom Rest des Landes NRW?
Das Hochsauerland ist eine hervorragende Wohngegend. Wir haben das große Glück, dort leben zu dürfen, wo andere ihren Urlaub verbringen und vor allen Dingen ist das Eigenheim in unserer Region noch bezahlbar. Der Hochsauerlandkreis ist geprägt von einem guten Mittelstand und vielen attraktiven Arbeitsplätzen. Gegenüber anderen Gebieten hält sich die Arbeitslosigkeit bei uns in Grenzen und die Schullandschaft ist ebenfalls in Ordnung. Nur die Themen Inklusion und Förderschulen sind offen und durch die Landesregierung verschuldet.
2. Welches ist derzeit das dringendste Problem im Wahlkreis und wie wollen Sie es lösen?
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Das ist ganz klar die Gesundheitsversorgung. Sie dürfen wir nicht zu einer Notversorgung verkommen lassen. Gerade in meinem ländlich geprägten Wahlbezirk ist die Krankenhausdichte ein großes Manko. Von Eslohe aus ist unter 30 Minuten keins zu erreichen - und aus den Krankenhäusern kommen immer wieder neue Hiobsbotschaften. Um die Krankenhäuser am Leben zu halten, muss die finanzielle Unterstützung aufgestockt werden. In NRW bekommen die Krankenhäuser nur 4000 Euro pro Bett und Jahr, in Süddeutschland sind es 7000 bis 8000 Euro pro Bett. Ebenso muss man bei der Dichte der Landärzte am Ball bleiben. Hier gibt es schon Programme, um junge Ärzte für das Land zu gewinnen. Die gilt es, weiter auszubauen.
3. Wie beurteilen Sie die bisherige Regierungsarbeit der rot-grünen Koalition?
Katastrophal! Die Inklusion etwa ist generell eine gute Sache, aber sie ist gescheitert, weil sie nicht vorbereitet worden ist. Kinder, Lehrer und Eltern sind ins kalte Wasser geschmissen worden. Wenn das so weiter fortgeführt wird, fährt die Inklusions vollends vor die Wand. Es fehlen mehr als 3000 Lehrer und 4000 Sonderpädagogen an den Schulen. Es fehlen Räume, in die sich die Lehrkräfte mit den Kindern zurückziehen können und es mangelt oftmals an der Barrierefreiheit. Unabhängig von den Schulen kann es außerdem nicht sein, dass Gelder aus Berlin für die Verbesserung von Infrastrukturen nicht abgerufen worden sind. Und im Bereich der Landwirtschaft werden den Landwirten zu viele bürokratische Stolpersteine in den Weg gelegt. Herr Remmel soll unsere Landwirte einfach wirtschaften lassen. Die machen einen guten Job. NRW braucht nicht mehr Naturschutz als der Bund bereits besitzt.
4. Und wie beurteilen Sie die Arbeit der Opposition?
Die Arbeit der Opposition, gerade die der FDP, bewerte ich als sehr gut. Unser Abgeordneter Marc Lürbke etwa ist im Untersuchungsausschuss für die Kölner Silvesternacht und hat dem Innenminister deutlich auf die Füße getreten und intensiv hinterfragt. Eigentlich ist Herr Jäger längst überfällig. Die Oppositionsarbeit der CDU ist mir zu verhalten und ausbaufähig. Meiner Meinung nach wird hier bereits jetzt zu stark auf eine Große Koalition geblickt.
5. Bei welchen Ergebnissen sehen Sie Ihr persönliches Wahlziel erreicht?
Das ist schwer zu beantworten. Ich möchte bei der Erst- und bei der Zweitstimme ein zweistelliges Ergebnis einfahren - wenn auch im unteren Bereich. Dann wäre ich jeweils ein bisschen besser als mein Vorgänger. Das wäre ein gutes Ergebnis.
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6. In einem Satz: Warum sollen die Wähler für Sie stimmen?
Die Wähler sollten für mich stimmen, weil ich die Sorgen und Nöten der Menschen und der Region kenne, weil ich nicht abgehoben und einer von ihnen bin. Ich arbeite gern mit Menschen und setze mich für sie ein. Außerdem ist es meines Erachtens wichtig, dass in der Politik jede Berufsgruppe vertreten ist - das gilt für die Kommunalpolitik ebenso wie für die Landes- und Bundespolitik.
7. Wie und wann sind Sie zur FDP gekommen?
Ich war bis 2009 in der CDU - allerdings nur als Mitglied und nicht aktiv. Dann bin ich von der FDP angesprochen worden und die Truppe und das Tun hat mir sehr gefallen und mich überzeugt. Bei der Kommunalwahl 2009 habe ich dann direkt 44 Prozent bekommen und bei der Kommunalwahl 2014 habe ich ein Direktmandat geschafft.
Hubertus Wiethoff ohne Worte
8. Auf Ihren Plakaten werben Sie damit, ein echter Sauerländer zu sein. Was macht einen echten Sauerländer denn aus?
Ein Sauerländer ist bodenständig, naturverbunden, ehrlich und gesellig. Er verbringt einen Teil seines Lebens in Vereinen und hat ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. All das trifft auf mich zu.