Bestwig. 800 Männer und Frauen aus den Schützenkreisen zwischen Olpe, Meschede und Soest wählen ihren Bundesvorstand. Aber es gibt auch deutliche Kritik.
- 800 Schützen haben an der Bundesversammlung des Sauerländer Schützenbundes teilgenommen
- Versammlungsort war Bestwig.
- Verabschiedet wurde der stellvertretender Kreisoberst Addi Grooten aus Meschede
Wenn knapp 800 Schützen und davon fast 500 Delegierte aus der gesamten Region im Sauerland zusammenkommen, ergibt das ein herrliches Bild: gut gelaunte Schützenbrüder- und schwestern, wohin man auch schaut. Zahlreich hatten diese am Wochenende den Weg zur Bundesversammlung in die Velmeder Schützenhalle gefunden - quasi „mittendrin in der Karte des Sauerländer Schützenbundes“, wie es Roland Burmann von der ausrichtenden St.-Andreas-Schützenbruderschaft Velmede-Bestwig formulierte.
Addi Grooten für geradlinige Art geschätzt
Einstimmig wählten die Schützen dort Markus Bröcher zum neuen stellvertretenden Bundesoberst, der damit die Nachfolge von Addi Grooten vom Kreisschützenbund Meschede antritt. Nach langjähriger Tätigkeit im Bundesvorstand stellte sich dieser aus Altersgründen nicht mehr zur Wiederwahl.
„Mit Addi Grooten verlässt sozusagen ein Schützenurgestein den geschäftsführenden Bundesvorstand des Sauerländer Schützenbundes, der“, so Bundesoberst Martin Tillmann, „für seine geradlinige und direkte Art bekannt ist.“ Aber gerade diese Eigenschaft habe man zu schätzen gewusst. Dem Bundesvorstand gehörte der Mescheder zunächst von 1996 bis 2006 als Kreisgeschäftsführer, von 2006 bis 2009 dann als Kreisoberst des Kreisschützenbundes Meschede an, bevor er im Jahre 2009 zum stellvertretenden Bundesoberst gewählt wurde.
Nachfolger aus Rüblinghausen
Als Nachfolger wählte die Versammlung einstimmig und für drei Jahre Markus Bröcher aus Rüblinghausen, der als Kreisoberst dem Kreisschützenbund Olpe angehört. Bei den weiteren Wahlen wurde Wolfram Schmitz in seinem Amt als Bundesgeschäftsführer für weitere drei Jahre bestätigt, ebenso Bundesschießmeister Wolfgang Klauke.
Zahlreiche Ehrengäste
Bei der „sehr harmonischen und kameradschaftlichen Versammlung“ konnte Bundesoberst Martin Tillmann zahlreiche Ehrengäste begrüßen, darunter etwa Landrat Dr. Karl Schneider, Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus und der katholischen Bundespräses Pfarrer Richard Steilmann. In ihren Grußworten waren sich alle Redner einig, welchen hohen Beitrag das Schützenwesen in den Dörfern für die Gemeinschaft leistet.
Landrat Dr. Karl Schneider etwa fragte: „Wo wären wir denn, wenn es unsere Schützenvereine und Bruderschaften nicht gäbe?“ Er zitierte hierzu aus der neuen Veltins-Studie „Visionen 2025“, wo es heißt, die Schützenvereine seien „Leuchttürme für ein Traditionsbewusstsein“.
Bürgermeister Ralf Péus pflichtete ihm bei: „Brauchtum, Tradition, Heimatverbundenheit, Geselligkeit und Gemeinschaftserlebnis – das sind die Stärken. Und genau das macht unsere Dörfer so lebens- und liebenswert.“
Kritik an überbordender Bürokratie
Schneider ließ in seinem Grußwort allerdings nicht unerwähnt, dass überbordende Bürokratie zur Sorge an der Schützenbasis wird. Er hoffe, dass auch in Düsseldorf oder Berlin ankomme, dass Schützenvereine nicht nur Schützenfest feiern, sondern – und das an 365 Tagen im Jahr – „den ländlichen Raum mit innovativen Ideen gestalten“.
Ehrungen
Neben den üblichen Regularien wie Jahres-, Geschäfts- und Kassenbericht, sowie einem Bericht über das Sportschießen im SSB, sah die Tagesordnung auch Ehrungen vor. Hier wurde Heribert Jakoby vom Schützenverein St. Hubertus Drewer zum 25-jährigen, Hubert Schröder von der St.-Anna-Schützenbruderschaft Nuttlar zum 50-jährigen Bundeskönigsjubiläum ausgezeichnet.
>>>HINTERGRUND
Der Sauerländer Schützenbund (kurz: SSB) ist Dachverband von 342 Mitgliedsvereinen aus den Kreisschützenbünden Arnsberg, Brilon, Meschede, Iserlohn, Lippstadt, Olpe und Soest.
Insgesamt sind 170 000 Vereinsmitglieder im SSB organisiert.
Alle drei Jahre findet an wechselnden Orten im Sauerland das Bundesschützenfest statt - zuletzt in Bad Westernkotten (Soest).
2019 wird die St.-Andreas-Schützenbruderschaft Velmede-Bestwig das Großereignis ausrichten, zu dem rund 13 000 Schützen erwartet werden.
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