Selkentrop. . Das Netzwerk der Ferienhöfe im Schmallenberger Sauerland ist zum Erfolgsfaktor geworden – mit einer ungewöhnlichen Strategie.
- Das Netzwerk der Ferienhöfe im Schmallenberger Sauerland ist zum Erfolgsfaktor geworden
- 27 Gastgeber sind nach eigenen Qualitätsstandards auf Urlaube für Familien spezialisiert
- Die Betreiber unterstützen sich gegenseitig und machen die Region zur Marke
Am Ostersonntag ist es wieder so weit auf dem Hof der Schulte-Göbels in Selkentrop: Dann laufen mehr als 30 Gästekinder gleichzeitig aufgeregt kreuz und quer über den großen Spielplatz, durch die Scheunen und Ställe und hoffen, dem Osterhasen möglichst zuerst auf die Spur zu kommen. Die Osterferien sind der Startschuss für die neue Saison im Landhaus Schulte-Göbel und auf allen weiteren Höfen des Schmallenberger Kinderlands.
Ab jetzt sind die 75 Gästebetten hier in Selkentrop quasi den ganzen Sommer über belegt. Ist doch mal eine Ferienwohnung kurzfristig frei oder fragen Gäste an, die hier spontan kein Bett mehr bekommen können, dann greift Inhaber Markus Schulte-Göbel zum Smartphone. Mit den anderen Gastgebern des Kinderlands ist er eng vernetzt, da werden Urlauber auch mal an Kollegen verwiesen. „Was wirklich Spaß macht ist die Zusammenarbeit“, sagt Schulte-Göbel. „Wir stärken uns gegenseitig, es gibt kein Konkurrenzdenken in dem Sinne, dass man den anderen nichts gönnt.“
Seit 1999 gibt es die Kooperation der Ferienhöfe und von Anfang an ist Schulte-Göbel im Vorstand aktiv. Zu Beginn waren 12 Betriebe beteiligt, aktuell sind es 27. Vom Netzwerk hätten alle Betriebe profitiert, gemeinsam habe man sich einen Namen gemacht. „In den Kindergärten im Ruhrgebiet ist das Schmallenberger Kinderland schon ein Begriff“, sagt Schulte-Göbel. Dass das gemeinsame Netzwerk eine Stärke sei, habe sich erst in den Köpfen festsetzen müssen. „Ich versuche immer wieder rüberzubringen: Unsere Konkurrenz sitzt nicht hier in Schmallenberg, sondern eher in den Bergen oder auf Inseln.“
Urlaube konzentrieren sich auf Schulferien
Deshalb werben eher und seine Kollegen gemeinsam für Familienurlaub im Schmallenberger Sauerland, es gibt eine feste Checkliste, die alle Betriebe erfüllen müssen, so dass die Familien sich auf vergleichbare Qualität im gesamten Kinderland verlassen können. Das beschränkt sich längst nicht mehr auf Schmallenberg und Eslohe, sondern reicht von Medebach bis Attendorn.
Der Sommer ist die Hauptsaison auf den Ferienhöfen, viele Familien kommen aber auch im Herbst oder im Winter zum Skifahren. Die typischen Gäste im Landhaus Schulte-Göbel sind Familien mit Kindern vom Säuglings- bis zum Grundschulalter. „Manche Gäste sind selbst als Kinder hergekommen und bringen jetzt ihre eigenen mit“, sagt Schulte-Göbel. Immer mehr konzentrieren sich die Anfragen auf die Schulferien, auch Familien mit Kindergartenkindern fahren immer häufiger in dieser Zeit in den Urlaub, bemerkt Schulte-Göbel. Denn viele Kindergärten schließen in den Ferien einige Tage oder Wochen – sind beide Eltern berufstätig, müssen sie sich dem anpassen. „Diese Tendenz wird immer stärker, das beobachten wir seit Jahren.“
Gäste knüpfen schnell Kontakte
Egal zu welcher Zeit die Familien auf den Hof kommen, immer machen sie neue Bekanntschaften auf dem Hof, die Kinder schließen schnell Freundschaften und auch die Erwachsenen lernen sich kennen. Um das zu fördern, setzt der Gastgeber neben organisierten Aktionen auch immer darauf, dass die Urlauber sich untereinander vernetzen und gemeinsame Unternehmungen absprechen. „Wir wollen erreichen, dass die Familien miteinander in Kontakt kommen“, sagt Schulte-Göbel. „Wenn sie abends zusammen am Lagerfeuer sitzen und Stockbrot backen, das ist Urlaub und das sind die Momente, die in Erinnerung bleiben.“ Noch lange im Kopf behalten werden die Gäste dieses Wochenendes wohl das gemeinsame große Osterfeuer in Selkentrop.
Folgen Sie der WP Meschede auch auf Facebook.