Meschede. . Für Autofahrer, Bahn-, Bus- und Radfahrer ändert sich einiges, wenn im Juli Meschedes aufwändigste Baustelle startet. Die wichtigsten Infos:

  • Im Juli startet an der Lagerstraße die aufwändigste Baustelle des Jahres
  • Dort baut die Stadt den neuen Park-and-Ride-Parkplatz an der Bahn
  • Die Kosten betragen insgesamt 1,5 Millionen Euro

Das wird die aufwändigste Baustelle der Stadt Meschede in diesem Jahr sein – und sie wird sich sogar bis 2018 hinziehen. Ab Anfang Juli wird die Lagerstraße umgebaut. Das ist der Auftakt zur Schaffung des neuen Park-and-Ride-Parkplatzes an der Bahn. Erst Ende Juni 2018 soll das Großvorhaben abgeschlossen sein. Kosten insgesamt: 1,5 Millionen Euro, rund 500 000 Euro davon muss die Stadt bezahlen.

Wichtig für Autofahrer: Von Juli bis Ende 2017 ist die Lagerstraße nur halbseitig befahrbar. Und ab Juli entfallen bereits alle Parkplätze an der Lagerstraße und unterhalb an der Bahn. Diese Flächen werden als Baustellenraum benötigt.

Fehlender Platz unte der Antoniusbrücke

„Da kommt eine Menge zusammen. Es muss viel aufeinander abgestimmt sein“, sagt Michael Klauke, Bauleiter der Stadt für das Vorhaben. Denn das besteht eigentlich aus mehreren Bausteinen, die nur nacheinander erledigt werden können: Der fehlende Platz auf der eng begrenzten Fläche unter der Antoniusbrücke, an Bahn und Lagerstraße ist das Grundproblem.

Straße wächst um 20 Zentimeter

Erster Schritt: Das klingt noch unspektakulär. Die nördliche Bushaltestelle neben der Antoniusbrücke wird zunächst barrierefrei umgebaut. Ab hier können danach die Schüler in Richtung Klosterberg hin­aufgehen. Gleichzeitig wächst die Lagerstraße dann um 20 Zentimeter in Richtung Norden in den jetzigen Hang hinein – selbst diese paar Zentimeter werden benötigt, um später die nötigen neuen Parkplätze unterhalb bauen zu können.

 An der Latgerstraße wird gebaut.
An der Latgerstraße wird gebaut. © Sascha Kertzscher

Zweiter Schritt: An der jetzigen Einmündung Lagerstraße/Weingasse entsteht ein neuer, im Durchmesser 22 Meter großer Kreisverkehr mit Mittelinsel und Bedarfsstreifen zum Überfahren. Über diesen Kreisel kann dann auch hinunter zur Park-and-Ride-Anlage gefahren werden. Fußgänger (vor allem die Schüler) können über den Schwalbenweg ausweichen, um die Baustelle zu meiden.

Böschung wird zum Parkraum

Dritter Schritt: Die jetzige Böschung unterhalb der Lagerstraße wird zum Parkraum – denn, wie gesagt, jeder Platz wird benötigt. Dafür (und für den Kreisverkehr) mussten im Vorfeld bereits die Bäume gefällt werden. Denn die neuen Parkplätze rücken direkt an die Straße heran. Gleichzeitig kann der Gehweg an der Lagerstraße neu gebaut werden. Zugleich wird die südliche Bushaltestelle (derzeit neben dem kurdischen Gemeindezentrum) unter die Antoniusbrücke verlegt. Für die Dauer der Bauarbeiten wird die Lagerstraße halbseitig gesperrt. Bis zum Winter sollen die ersten drei Schritte beendet und die Lagerstraße wieder befahrbar/begehbar sein.

Parkplätze bleiben kostenlos

Vierter Schritt: Im Frühjahr 2018 starten die Arbeiten unterhalb der Lagerstraße – der Bau der neuen Parkplätze. „Es werden künftig deutlich mehr Parkplätze“, verspricht Michael Klauke. Rund 110 werden es dann sein. Die werden künftig nicht mehr wie bisher ungeordnet sein, sondern in vier Reihen schräg angeordnet – angesichts der neuen Fahrzeuge auch schon auf eine Parkplatzbreite von jeweils 2,70 Meter (statt bisher 2,50 Meter) ausgerichtet.

Keine Sorge übrigens: Die Parkplätze bleiben auch nach der Umbaumaßnahme kostenlos – das ist eine Auflage, weil die Stadt Meschede für die Umsetzung der Park-and-Ride-Anlage Fördergelder vom Nahverkehrsverband Westfalen-Lippe bekommt.

Barrierefreie Fußgängerrampe

Fünfter Schritt: Unter der Antoniusbrücke entsteht die neue barrierefreie Fußgängerrampe – in Schlangenlinien angelegt, um die vier Meter Höhenunterschied hinunter zur Bahnunterführung auszugleichen. Die Rampe wird ausgeleuchtet: „Es soll kein Angstraum entstehen“, betont Michael Klauke.

Deshalb ist auch grundsätzlich eine Videoüberwachung vorgesehen, die aber noch nicht installiert wird – die Stadt wird hier erst weitere gesetzliche Entwicklungen abwarten. Überlegt worden war, ob statt der Rampe ein Aufzug gebaut werden könnte: Angesichts hoher Unterhaltungskosten und möglichem Vandalismus wurde das fallen gelassen.

Boxen für Fahrräder

Neben der neuen Rampe werden unter der Antoniusbrücke die Behindertenparkplätze angelegt, ferner drei Boxen für Fahrräder und Stellplätze zum Car-Sharing. Bei der Planung des Vorhabens arbeitet die Stadt eng mit der Behinderten-Interessenvertretung zusammen.

Auch der Fahrradbus wird dann hierher verlegt – um die Parkplätze freizumachen, die er aktuell an der Le-Puy-Straße blockiert. Wenn sich Interessenten aus der Wirtschaft finden, sollen auch zwei Ladesäulen für Elektroautos entstehen.

Parkplätze fallen weg

Ein Jahr lang werden, ab Juli, die Parkplätze auf der nördlichen Bahnseite, unterhalb der Lagerstraße, vollständig wegfallen. Als Ersatz empfiehlt die Stadt, die Stellflächen am Schwimmbad zu nutzen.
Die jetzigen etwa acht Parkplätze direkt an der Lagerstraße fallen ebenfalls alle weg. Sie werden nach dem Umbau auch nicht mehr eingerichtet.

Bäume werden gepflanzt

Neben Pflanzbeeten zwischen den Parkplätzen werden auch wieder Bäume gepflanzt. Als heimische Baumart hat sich für solche Anforderungen die Stieleiche bewährt.

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