Schmallenberg. . Mit dem Bergdorf Liebesgrün haben sich Jessica Gerritsen und Ralf Blümer auch ihren eigenen Urlaubstraum verwirklicht – das kommt gut an.
- Mit dem Bergdorf Liebesgrün haben Jessica Gerritsen und Ralf Blümer einen Traum verwirklicht
- In insgesamt zehn Hütten oberhalb von Schmallenberg bieten sie ihren Gästen Hotelkomfort
- Mit ihrem Konzept sind der deutsche Koch und die niederländische Buchhalterin erfolgreich
Service wie im Hotel genießen und trotzdem alle Freiheiten eines Ferienhauses nutzen – das können die Gäste im Bergdorf Liebesgrün. Mit dem Konzept haben sich Jessica Gerritsen und Ralf Blümer gewissermaßen auch ihren eigenen Urlaubstraum verwirklicht. Genau nach dieser Kombination hatten sie selbst Sehnsucht.
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In der Handweiser-Hütte, die heute das Restaurant für die Gäste des Bergdorfs ist, haben sich der Sauerländer und die Niederländerin kennen und lieben gelernt – und schnell ihre eigene Geschäftsidee umgesetzt. „Ich komme eher aus dem Campingbereich und Ralf aus dem gehobenen Hotelbereich“, sagt Gerritsen. „Dass unsere Mentalitäten so zusammengekommen sind, hat eine wesentliche Rolle für das Konzept gespielt.“
Zehn Hütten mit viel Komfort
Auf der Wiese unterhalb der Handweiserhütte eröffneten sie 2011 das Bergdorf mit insgesamt zehn Hütten – alle ausgestattet mit zwei Bädern, drei Schlafzimmern, einem Wohn- und Küchenbereich mit Holzofen sowie einer Terrasse und einem Schuppen für Fahrräder, Ski oder Kinderwagen. Abendessen gibt es in der Handweiserhütte, auf Wunsch auch in der eigenen Hütte. Dorthin wird morgens auch das Frühstück geliefert.
„Ein großer Anteil unserer Gäste sind Familien, oft auch mit sehr kleinen Kindern“, sagt Blümer. Auf deren Bedürfnisse ist das Bergdorf gut eingestellt. Es gibt Kinderbettchen, Hochstühle, Wickelauflagen, Babyfon – die Familien sollen nicht voll bepackt mit ihrem halben Hausrat anreisen müssen. „Dadurch, dass wir jetzt selbst die Situation kennen, schauen wir noch genauer hin“, sagt Gerritsen. Seit einem Jahr gehören die Zwillinge Malu und Matti zur jungen Familie dazu. Seitdem müssen die 36-jährige Buchhalterin und der 48-jährige Koch Familienleben und Betrieb parallel gut organisieren. „Wir teilen uns die Erziehung der Kinder und das Geschäft jeweils zur Hälfte“, sagt Gerritsen.
Inklusive Aushilfen beschäftigen die beiden mittlerweile 32 Mitarbeiter, während Blümer sich hauptsächlich um Küche, Marketing und Haustechnik kümmert, ist Gerritsen vor allem für Buchhaltung, Service sowie die Pferde und Esel des Betriebs zuständig. Vor neuen Aufgaben scheuen sich beide nicht, als sie das Bergdorf geplant haben, hatte keiner von beiden Erfahrungen im Hausbau, trotzdem haben sie sich gleich an zehn Stück gewagt.
Beide Gastgeber ticken gleich
„Wir sind ein bisschen unkonventioneller und gehen Wege, die andere noch nicht gegangen sind“, sagt Blümer. „Für uns beide gibt es fast nichts Schlimmeres als irgendwelche eintönigen Standard-Aufgaben abzuarbeiten. Wir suchen immer Neues – so ticken wir beide.“ Das Bergdorf von Null an aufzubauen war auch ein großes unternehmerisches Risiko. Als so mutig wie Außenstehende hat das Paar die Entscheidung, auf ein im Sauerland bisher einzigartiges Konzept zu setzen, aber nicht angesehen. „Ich hätte es als viel mutiger empfunden, ein Hotel zu eröffnen, wie es schon viele andere gibt“, sagt Blümer. „Und wir waren beide einfach davon überzeugt“, ergänzt Gerritsen.
Manchmal müssen sich die beiden selbst kneifen, wenn sie über den Erfolg des Bergdorfs nachdenken. Sie sind vor allem dankbar: „Es konnte nur etwas werden, weil damals auch andere Menschen daran geglaubt haben und wir jetzt ein Team haben, das voll hinter der Idee steht.“
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