Meschede. . Die CDU setzt im Wahlkampf auch auf das Thema Windkraft. Die Partei ist für die erneuerbare Energie - aber will sie anders als SPD und Grüne.
- Bis zu 18 000 Hektar könnten laut Landesregierung in Südwestfalen für die Windkraft genutzt werden
- Die CDU will eine deutliche Reduzierung der Flächen und drängt auf zahlreiche Verschärfungen
- Abgeordneter Kerkhoff sagt: „Jede Stimme für Rot-Grün ist auch eine für mehr Windkraft im Sauerland.“
Die CDU möchte die Zahl der geplanten Windkraftanlagen in Südwestfalen deutlich begrenzen. Der Landtagsabgeordnete und -kandidat Matthias Kerkhoff sieht in dem Thema einen Schwerpunkt für den begonnenen Wahlkampf in der heimischen Region. Er sagte bei einer Pressekonferenz in Meschede: „Jede Stimme für Rot-Grün ist auch eine für mehr Windkraft im Sauerland.“
Nach den bisherigen Plänen der Landesregierung aus SPD und Grünen sollen bis zu 18 000 Hektar in Südwestfalen für die Windkraft genutzt werden, davon allein 9000 Hektar im Hochsauerlandkreis. Thomas Grosche, Bürgermeister in Medebach und zugleich Mitglied im Regionalrat, kann sich vorstellen, dass die Flächen nahezu halbiert würden, sollte die CDU alle ihre Forderungen durchsetzen können.
Dörfer sollen nicht umzingelt werden
Er nannte drei wesentliche Punkte: Zum einen soll eine „Umzingelungswirkung“ verhindert werden, also dass ein Dorf ringsrum von Anlagen umgeben ist. Dann will die Partei den Abstand zu Siedlungen von 800 auf 1000 Meter erhöhen.
Zum anderen sollen touristische Bereiche von Windkraft ausgespart bleiben, darunter prominente Wanderwege, Seen und Kurgebiete. Auch so genannter Erholungswald soll im Gegensatz zu Wirtschaftswäldern geschont werden, damit darin nicht groß dimensionierte Fundamente für Windkraftanlagen errichtet werden.
Nur mit und nicht gegen Bevölkerung
Nach Angaben von Kerkhoff hat die südwestfälische CDU darauf gedrängt, entsprechende Passagen in das Regierungsprogramm der Landespartei aufzunehmen. Dort heißt es jetzt: „Es ist unsere Überzeugung, dass die Umsetzung der Energiewende nur mit der Bevölkerung und nicht gegen sie möglich ist.“
Die CDU forder darüber hinaus, dass Städte und Gemeinden die Möglichkeit haben sollen, den Ausbau der Windkraft auf ihrem Gebiet selbst zu steuern. Bislang können übergeordnete Gremien eigene Pläne beschließen und den Kommunen vorschreiben.
Keine grundsätzliche Ablehnung
Grundsätzlich abgelehnt wird die Windkraft von der CDU nicht. „Wir begrüßen sie als wichtige Quelle heimischer erneuerbarer Energien“, heißt es. Kerkhoff warnte jedoch: „Wir müssen aufpassen, dass aus dem Land der tausend Berge nicht das Land der tausend Windräder wird.“
Der CDU-Politiker spricht von einer „trügerischen Ruhe“, die im Moment herrsche: Zurzeit, bestätigte Grosche, werde in Düsseldorf kein Tempo bei der Windkraft gemacht: „Das würde sich aber nach der Wahl im Mai deutlich ändern, wenn wir dieselbe Regierung behielten.“
Kerkhoff: Ausgang der Wahl offen
Kerkhoff geht davon aus, dass der Ausgang der Wahl völlig offen ist. In Umfragen lag zuletzt die SPD vorn, für eine Fortsetzung der Regierung mit den Grünen reichte es aber nicht.
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