Meschede. . Meschedes „Alte Synagoge“ bietet heute Raum für Konzerte, Ausstellungen und Lesungen.

Einst beteten hier Menschen jüdischen Glaubens. Heute ist das Bürgerzentrum „Alte Synagoge“ ein Raum für Konzerte, Ausstellungen oder Lesungen. Doch lohnt sich der zusätzliche Veranstaltungsort – und welche Bedeutung hat das historische Gebäude?

Ulrich Hengesbach, Vorsitzender des Vereins „Bürgerzentrum Alte Synagoge“, sagt: „Auch wenn von dem ursprünglichen Gebäude nur der vordere Teil erhalten ist, ist es wichtig, dass es immer wieder daran erinnert, dass es hier früher ein blühendes jüdisches Leben mit vollständig integrierten Mitbürgern gab, das durch die Nazis brutal beendet wurde.“

Heute kümmert sich der Verein um das Bürgerzentrum und organisiert Veranstaltungen vor Ort. Wie stark die Alte Synagoge ausgelastet sei, schwanke natürlich, sagt Hengesbach. Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt Meschede, betont: „Aus Sicht der Stadt wird das Bürgerzentrum gut genutzt.“ Die Veranstaltungen in der Alten Synagoge seien hochwertig und mit dem Dreiklang aus Ort, Ambiente und Veranstaltungen bilde das Bürgerzentrum einen wichtigen Baustein für das Kulturangebot im Stadtgebiet. Die Alte Synagoge eigne sich besonders für kleine Konzerte, Lesungen, Vorträge, Ausstellungen, kleine Feiern oder Fortbildungen, so Hengesbach. Der Raum verfügt über 80 Plätze, sagt der Vereinsvorsitzende.

„Ausdrücklich würdigt die Stadt Meschede das bürgerschaftliche Engagement der Vereinsmitglieder, das es möglich macht, dieses historisch enorm wichtige Gebäude zu nutzen“, erklärt der städtische Pressesprecher. 1991 hat die Stadt Meschede das Gebäude gekauft. Mescheder Bürger gründeten 1994 den Verein „Bürgerzentrum Alte Synagoge Meschede“. Der Verein ließ das Gebäude seit 1996 wieder aufbauen. 1999 weihte Ministerpräsident Johannes Rau das neu geschaffene Begegnungszentrum ein.

Die Gesamtkosten für den Umbau hätten bei etwa 600 000 Mark gelegen. „Rund 420 000 Mark - also rund 70 Prozent - stammen aus Fördermitteln des Landes NRW“, sagt Fröhling. Der Verein finanzierte rund 180 000 Mark hauptsächlich durch Spenden. Die frühere Synagoge ist ein Denkmal und steht für das jüdische Leben früherer Jahrzehnte in Meschede. Fröhling sagt: „Die Alte Synagoge ist heute ein Mahnmal zur Erinnerung an die Geschichte der jüdischen Mitbürger in Meschede und ein Begegnungsort für Menschen.“

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