Meschede. . Bis zum Herbst will der Kunststoff-Spezialist AstroPlast komplett ins Gewerbegebiet Enste-Nord umziehen. 2,3 Millionen Euro werden investiert.
- AstroPlast zieht seinen kompletten Umzug von Sundern nach Meschede vor
- Bauarbeiten für weitere Produktionshalle sollen noch im Januar beginnen
- 90 Beschäftigte sollen nach dem Umzug im Gewerbegebiet Enste-Nord arbeiten
Die Stadt Meschede erhält einen neuen Gewerbesteuerzahler. Denn das Unternehmen AstroPlast zieht seinen kompletten Umzug aus Sundern an den neuen Standort im Gewerbegebiet Enste-Nord vor: „Wir beschleunigen das“, bestätigt Geschäftsführer Rouven Steffens.
Eigentlich wollte sich AstroPlast dafür mehr Zeit lassen: 2020 läuft der bisherige Mietvertrag in Sundern-Westenfeld aus. Jetzt will der Spezialist für Kunststoff-Spritzguss bereits im Herbst 2017 vollständig in Enste sein – geplant ist der 30. September. Das Unternehmen ist Teil der GESCO-AG, einer Gruppe aus 18 mittelständischen Industrieunternehmen.
Ende Juni soll neue Halle stehen
Im Frühjahr 2014 war in Enste als Haupttrakt die erste Halle des Werkes in Betrieb genommen worden, die für die Produktion und als Lager genutzt wird. Jetzt sind nebenan schon zwei weitere Leichtbauhallen entstanden. Sobald es die Witterung zulässt, wird AstroPlast noch einmal zur Großbaustelle: Dann beginnt das Ausheben für die zweite große Halle, die an den Haupttrakt angebaut wird. 8000 Quadratmeter zusätzliche Fläche schafft das Unternehmen damit. Die Halle soll Ende Juni stehen.
AstroPlast zieht den vollständigen Umzug vor, um Reibungsverluste zu beseitigen: „Zwei Standorte bedeuten auch doppelte Kosten“, sagt Rouven Steffens. Er ist als Geschäftsführer Nachfolger von Dr. Wolfgang Kemper, der nach 20 Jahren als Geschäftsführer in die Geschäftsleitung gewechselt ist. Dem neuen Geschäftsführer soll wiederum die Möglichkeit gegeben werden, AstroPlast nach seinen Vorstellungen zu strukturieren – und das macht Steffens am Standort in Enste.
Vier neue Maschinen
Die neue Halle dient ausschließlich der Produktion. Vier große Spritzgießmaschinen kommen darin unter, darunter mit der hohen Schließkraft von 1500 Tonnen, mit der das Werkzeug zusammengedrückt werden kann. 2,3 Millionen Euro investiert AstroPlast für diese zweite Erweiterung.
Insgesamt, samt Grunderwerb und neuer Maschinen, werden hier zwölf Millionen Euro ausgegeben. „Ein Wachstum am alten Standort in Sundern wäre nicht mehr möglich gewesen“, sagt der kaufmännische Leiter Jesko Teitge.
90 Mitarbeiter nach dem Umzug
AstroPlast ist spezialisiert auf die Herstellung von Kunststoffspulen für die Kabel- und Drahtindustrie, angefertigt werden außerdem im Kundenauftrag technische Teile für die Konsumgüter-Industrie, für die Bauindustrie und den Maschinenbau. Eine der Spezialitäten: AstroPlast produziert viele durchsichtige Kunststoffteile, zum Beispiel Abdeckhauben fürs Buffet. Hierfür sind die technischen Anforderungen besonders hoch, es muss sehr sauber gearbeitet werden.
In Enste wird im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet. Nach dem Umzug werden hier 90 Mitarbeiter beschäftigt sein: „Wir nehmen die Belegschaft mit“, sagt Dr. Wolfgang Kemper. Und die ist natürlich in der Region verwurzelt. Deshalb war eine Verlagerung des Betriebs anderswo in Deutschland auch keine ernsthafte Option. Durch die Nähe zur Fachhochschule in Meschede erhofft sich das Unternehmen wiederum, künftig auch weitere Fachkräfte gewinnen zu können. Im Betrieb soll der eigene Werkzeugbau noch ausgebaut werden – auch dafür würden dann neue Facharbeiter gesucht. Künftig soll in Enste sowohl im Werkzeugbau als auch in der Produktion ausgebildet werden.
Direkte Lage an der Autobahn
Die direkte Lage an der Autobahn ist für AstroPlast ein wichtiger logistischer Standortvorteil – monatlich 100 bis 150 Lastwagen werden nach dem erfolgten Umzug das Unternehmen anfahren. Stolz ist man bereits, sich einen hocheffizienten Standort geschaffen zu haben: Bislang wurde noch gar kein Gas verbraucht, das Werk heizt mit seiner eigenen Abwärme. Lob zollt die Unternehmensleitung der Stadtverwaltung Meschede: „Die Stadt zieht mit. Da sind visionäre Leute“, so Dr. Wolfgang Kemper. Bauanträge würden zügig bearbeitet, „das ist sehr industriefreundlich hier“.
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