Schmallenberg. . Gastronomin Eva Schöllmann aus dem „Treffpunkt“ erzählt im Schmallenberger Stadtgespräch von Stammgästen und seltenen stillen Momenten.
- Gastronomin Eva Schöllmann aus dem „Treffpunkt“ spricht im Schmallenberger Stadtgespräch
- Die 37-Jährige erzählt von Stammgästen und seltenen stillen Momenten im Privaten
- Außerdem blickt sie auf turbulentes Jahr als Schützenkönigin und Braut zurück
Am Zapfhahn hinter der Theke des Treffpunkts, immer mit einem offenen Ohr für ihre Gäste und dem nächsten Spruch auf den Lippen – so kennen die meisten Schmallenberger Eva Schöllmann. Im Stadtgespräch zeigt die Gastronomin auch ihre private Seite. Worin sie zum Beispiel einen Ausgleich zur Arbeit findet und was sie über die Leute auf der anderen Seite der Theke denkt, darüber spricht sie bei einer Tasse Kaffee im Treffpunkt.
Ich tippe mal, die Kaffeemaschine läuft hier nicht sehr oft.
Eva Schöllmann: Das denken viele – aber sie ist nach der Zapfanlage unser meist genutztes Gerät. Wir haben auch morgens schon viele Gäste, die kurz auf einen Kaffee reinschauen. Als ich angefangen habe, gab es noch Filterkaffee, heute müssen es Milchkaffee und Latte macchiato mit verschiedenen Geschmacksrichtungen sein.
Apropos Anfang – wie lange betreiben Sie den Treffpunkt schon?
Eigentlich bin ich gelernte Arzthelferin. Mit dem Gehalt kommt man aber leider nicht weit. Deshalb habe ich schon früh nebenbei in der Stadthalle ausgeholfen. Vor 19 Jahren hat mein heutiger Mann Michael den Treffpunkt übernommen und ich war mit meinen Mädels Stammgast hier. Irgendwann habe ich angefangen, hier zu arbeiten. Als ich den Laden übernommen habe, war ich 21.
Haben Sie die Entscheidung irgendwann mal bereut, den Treffpunkt zu übernehmen?
Nein. Ich würde es morgen genauso wieder machen. Aber natürlich will ich mit 65 nicht mehr hier hinter der Theke stehen, da bin ich ganz ehrlich. Je älter man wird, desto mehr spürt man die Nachtarbeit.
Wie lange gehen die Schichten typischerweise?
Das ist ganz unterschiedlich. In der Woche ungefähr bis ein Uhr, am Wochenende auch oft bis vier oder fünf Uhr morgens.
Hat sich die Schließung des Lichtwerks hier bemerkbar gemacht?
Eigentlich nicht. Ich finde es sehr schade, dass das Lichtwerk geschlossen hat, aber es hatte keine direkten Auswirkungen auf den Betrieb hier. Die Gäste waren meist völlig verschiedene.
Wer ist der typische Gast hier bei Ihnen?
Den gibt es Gott sei Dank gar nicht, hier kommen die unterschiedlichsten Leute rein, Familien, Rentner, junge Leute, Schmallenberger und Urlauber.
Aber Stammgäste gibt es trotzdem?
Das schon, davon leben wir ja auch. Das sind alles liebe und echte Leute.
Man sagt, dass jeder Wirt auch ein bisschen Therapeut ist – ist da was dran?
Man erfährt auf jeden Fall sehr viel von den Gästen, es gab auch schon Geschichten, über die ich dann zu Hause noch nachgedacht habe. Viele Gäste wachsen einem ans Herz und werden wirklich Freunde. Andersrum wissen einige auch viel Privates von mir.
Wie haben Sie sich als junge Frau hinter der Theke gefühlt?
Am Anfang haben glaube ich alle gedacht: Lass sie mal machen, sie geht eh bald unter. Aber ich hatte den Vorteil, dass ich schon immer eine recht große Klappe hatte und Stammgäste, die auf mich aufpassen.
Wie finden Sie einen Ausgleich zur Arbeit?
Ich mache gerne Sport, gehe zum Beispiel eine Stunde laufen mit Musik auf den Ohren. Oder ich schnappe mir unseren Hund und gehe mit ihm eine Runde. Es ist schön, auch einfach mal die Klappe halten zu können.
Und wie sieht es mit Urlaub aus?
Das klappt bei uns meistens nur einmal im Jahr. Zehn Tage auf den Kanaren im Winter sind schön, aber ich freue mich immer, wieder zurückzukommen.
Ein turbulentes Jahr war für Sie 2014 – da waren Sie Schützenkönigin in Schmallenberg und sind auch zur WP-Schützenkönigin des Jahres gewählt worden. Erinnern Sie sich gerne daran zurück?
Sehr gerne! Das Jahr war einfach nur super, wirklich rundum gelungen. Sozusagen als „Krönung“ haben wir im gleichen Jahr auch noch geheiratet.
Was steht für 2017 auf dem Programm?
Es wird wieder das Volksbank-Sommerfestival auf dem Schützenplatz geben, wir hoffen, dass wir sechs Termine kriegen. Außerdem hoffen wir auch, wieder ein Oktoberfest veranstalten zu können, das hängt aber vom Zeitplan für den Umbau der Stadthalle ab. Aber es wäre wirklich schade, wenn es nicht klappen würde, ich denke die Veranstaltung ist auch immer ein Gewinn für die Stadt.
Haben Sie persönliche Wünsche für das kommende Jahr?
Es klingt vielleicht langweilig – aber ich bin so wunderbar zufrieden, dass ich mir wünsche, dass alles einfach so bleibt wie es ist.
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