Bestwig. . Die Gemeinde Bestwig hat auf das Jahr 2016 zurückgeschaut. Es gab interessante Interviews auf der Bühne.

  • 450 Gäste im Ratssaal beim Neujahrsempfang der Gemeinde Bestwig
  • Leiter der Feuerwehr wirbt für Engagement in den Löschgruppen und im Löschzug
  • Schützen in der Gemeinde stehen vor Kreis- und Bundesschützenfest

„Wir wollen zurückblicken auf das, was sich im Jahr 2016 an Ruhr, Valme und Elpe ereignet hat. Beschaulich und ruhig ging es zu – angesichts der schlimmen Ereignisse in der Welt sind unsere Probleme wirklich klein“, leitete Bürgermeister Ralf Péus den Neujahrsempfang der Gemeinde Bestwig 2017 ein.

Im Bestwiger Rathaussaal bot sich rund 450 Gästen die Möglichkeit, sich an das Jahr 2016 in der Gemeinde zu erinnern und sich während des kurzweiligen Programmes mittels Bild und Ton noch einmal in das vergangene Jahr zurückzuversetzen.

Werbung für die Feuerwehr

Zu den Interviewgästen des Abends zählte diesmal unter anderem Andreas Schulte, Leiter der Feuerwehr in der Gemeinde Bestwig. Schulte, der im April des vergangenen Jahres für seine langjährigen Verdienste mit dem Deutschen-Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet worden ist, und von dieser seltenen Auszeichnung damals überrascht war.

Er nutzte die Gelegenheit, um vor großem Publikum für den Dienst in der Feuerwehr zu werben. Es gäbe deutliche Nachwuchsprobleme in der freiwilligen Feuerwehr, die, so Schulte: „von dem Engagement vieler Einzelner lebt. Um den hohen Erwartungen die an die Feuerwehr gestellt werden, gerecht zu werden braucht es mehr Personal“. Es seien aber auch vor allem die Frauen angesprochen, die bisher nur in einer Minderzahl vertreten sind.

Als weiterer Interviewpartner des eingespielten Moderatoren-Teams Jörg Fröhling von der Gemeinde Bestwig und Alexa Schröder von Radio Sauerland stand Friedrich Schroeder vom Förderverein des Sauerländer Besucherbergwerkes auf der Bühne. Er äußerte sich im Gespräch noch einmal zur Verlegung der Stolpersteine, die seit Mai an das Schicksal der jüdischen Familie Marcus erinnern. Der Förderverein hatte die Verlegung initiiert, die durch zehn Vereine sowie die evangelische und katholische Kirche auf ein breites Fundament aus Ramsbecker Bürgern gestellt worden war.

Schicksal einer jüdischen Familie

Gelebt hatte die jüdische Familie Marcus an der Heinrich-Lübke-Straße - dort, wo sich heute die Tankstelle Habitzki befindet. Das Schicksal der Familie nahm seinen Lauf damals in der Reichs­pogromnacht. Das Inventar und der Warenbestand ihres Geschäftshauses wurden zerstört. Später wurden Mutter Antonie sowie ihre Töchter Clara und Paula abtransportiert und später ermordet. Tochter Hilde war bereits 1935 nach Palästina ausgewandert. Vater John war 1936 gestorben - die SA verhinderte durch ihre massive Anwesenheit bei der Beisetzung eine Anteilnahme der Bevölkerung. „Die Stolpersteine sind eine Würdigung für dieses Musterbeispiel in Sachen Integration. Die Lehre, die wir aus der Geschichte ziehen können ist die Humanität“, sagte Heimatforscher Friedrich Schroeder.

Vertreten waren in diesem Jahr auch die Schützen auf der Bühne des Bestwiger Rathauses. Stephan Gerbracht, Brudermeister der Schützenbruderschaft St. Jakobus Heringhausen, war zum Interview gebeten worden, weil seine Bruderschaft in diesem Jahr das Kreisschützenfest und im Jahr 2018 das Gemeindeschützenfest ausrichten wird. Gerbracht berichtete über den Stand der umfangreichen Vorbereitungen, bei denen die Schützen auch auf die Unterstützung aus der Heringhauser Bevölkerung zählen. Die Schützenbruderschaft St. Andreas Velmede-Bestwig setzt 2019 sogar noch eins drauf: Sie ist dann Ausrichter des Bundesschützenfestes. „Wir erwarten mit 13 000-15 000 Besuchern ein Schützenfest, welches uns angesichts der Größe, vor ganz neue Herausforderungen stellt“, merkte der Bestwiger Schütze Roland Burmann an.

Einführung von Pfarrer Schmitt ein Höhepunkt

Ein weiterer Höhepunkt des vergangenen Jahres war die Einführung des neuen Pastoralverbundsleiters Pfarrer Michael Schmitt. Auch er stand beim Neujahrsempfang Rede und Antwort. Er freute sich darüber, gut aufgenommen worden zu sein. Derzeit sei er in dem großen pastoralen Raum noch damit befasst Köpfe und Namen zuzuordnen. Ziel sei es diesen großen Bereich nun gemeinsam mit Leben zu füllen, aber auch Vertrauen zurück zu gewinnen.

Gedichte zu Klavierklängen

Für die weitere, etwas andere, und sehr besinnliche Art der Unterhaltung sorgten die beiden Velmeder Wolfgang Rinschen und Detlef Müller mit ihren „Literarisch-musikalischen Bildern“. Die Idee: zu Klavierklängen von Bach, Liszt und anderen trug Rinschen Gedichte von Friedrich Wilhelm Weber zu den vier Jahreszeiten vor.

Für einen „zauberhaften“ Ausklang des Abends sorgte der Eversberger Zauberkünstler und Entertainer Marc Dolle, der einen Vorgeschmack auf sein neues Programm „Sonderbar – die verrückte Zaubershow“ bot, das am 4. Februar 2017 auf der Bühne des Bestwiger Rathauses Premiere feiern wird.

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