Eslohe. . Dankbarkeit war ein Thema beim Jahresempfang in Eslohe. Doch es gab auch mahnende Worte.
- Bürgermeister dankt ehrenamtlichen, aber auch hauptamtlichen Helfern der Gemeinde
- Kritik am Land NRW wegen der Flüchtlingspolitik - zu viele Zuteilungen
- CDU-Bundestagsabgeordneter Patrick Sensburg wirbt für Europa
Beim Jahresempfang der Gemeinde Eslohe waren Unternehmer, Gewerbetreibende, Dienstleister und Handwerker eingeladen. Neben Landrat Dr. Karl Schneider hatten sich der Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg, der Landtagsabgeordnete Klaus Kaiser sowie Dr. Reinhard Langer vom Vorstand der Agentur für Arbeit Meschede-Soest und Markus Ebert vom Sponsor Innogy-SE eingefunden.
Als spontane Gäste begrüßte Bürgermeister Stephan Kersting die „Drei Weisen aus dem Morgenland“. Ob sie auch politische Ratschläge dabei hatten, ist nicht bekannt. Gleichwohl sangen sie das traditionelle „Sternsinger-Lied“ und ließen ihre Sammelbüchse herumgehen.
Dank an die Wirtschaft
Kersting bedankte sich zuerst bei den vielen ehrenamtlichen, aber auch hauptamtlichen Helfern der Gemeinde, die für gelebte Integration eintreten. Dann wandte er sich an die Gäste: „Wir in Deutschland und in Eslohe leben in Frieden und Wohlstand. Wir können dafür dankbar sein. Und dankbar sind wir auch für Ihr Engagement in der Wirtschaft, Handel, Handwerk und Gewerbe. Ohne Ihr Wirtschaften, ohne Ihren Einsatz funktioniert eine Gesellschaft nicht. Lohn und Brot sind eine Voraussetzung für positive gesellschaftliche Entwicklungen.“
Kersting sagte weiter: „Unsere schöne Wohlfühlgemeinde hat sich im abgelaufenen Jahr weiterhin positiv entwickelt.“ Der Haushalt habe in kommunaler Selbstverwaltung gestaltet werden können. Das gelte auch für 2017. Der Bürgermeister ging auf abgeschlossene oder bereits angebahnte Projekte ein. So nannte Kersting das neue Feuerwehrhaus, die Umnutzung des Kurhauses als zukunftsweisende Baumaßnahme für Wohneinheiten im Alter, die multifunktionale „Infothek“ im Rathaus und die Umgestaltung des Wenneplatzes in Wenholthausen.
Zukunftsorientierte Konzepte für die Dörfer
Es entstand ein neuer Radweg zwischen Nieder und Obersalwey. Weitere Radwege seien geplant. Genannt wurden fertige Straßenbaumaßnahmen, das „IKEK“-Projekt, mit dem Bürgerinnen und Bürger an zukunftsorientierten Konzepten der Dörfer beteiligt werden sollen, und die Verbesserung der Schulsituation. „Die Schülerentwicklung an unseren Schulen ist sehr befriedigend. Für die digitale Ausstattung der Schulen sind erhebliche Mittel eingeplant.“ Kurz ging der Bürgermeister auf die Flüchtlingspolitik des Landes ein, die für eine kleine Gemeinde wie Eslohe noch erhebliche Auswirkungen habe. „Wir haben drei Wohneinheiten fertig gestellt. Nun freut man sich in Düsseldorf über die ländliche Integrationsfähigkeit und weist uns nun mehr Flüchtlinge zu als eigentlich vorgeschrieben. Das ist nicht gerecht.“
Für die Gäste des Empfangs besonders interessant: die Lage der Gewerbegebiete. Hier seien noch 12 000 Quadratmeter verplanbar, weitere Möglichkeiten würden in Betracht gezogen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir in diesem Bereich bald weiterkommen.“ Das gelte auch für die Breitbandinfrastruktur.
Landrat betont gutes Verhältnis
Der Landrat betonte das gute Verhältnis zu den Gemeinden und Städten: „Wir sind immer vorher im Austausch miteinander, bevor politische Entscheidungen getroffen werden. Das gilt auch für Eslohe. Ich stelle fest, dass der Esloher Rat sehr diskutierfreudig ist, aber immer zum Wohl der Gemeinde agiert, um diese weiter voran zu bringen. Im Ergebnis kommen immer Dinge dabei herum, die eine nachhaltige Zukunftsstrategie für Eslohe und seine Dörfer erkennen lassen.“
Auch der HSK unternehme Anstrengungen, um auf Dauer für den Erhalt seiner starken und lebendigen Städte und Gemeinden zu sorgen. Dazu gehörten u.a. Ausbau der digitalen Infrastruktur sowie Bahn- und Autobahnbau: „Wir lassen uns nicht abhängen, sondern wollen Vorreiter werden“, ergänzte Schneider. „Wir sind eine grüne Industriezone, mit extrem hoher Beschäftigungsquote und niedriger Arbeitslosenquote. Es ist der Anspruch guter Kreispolitik, die vielen gut aufgestellten und qualitativ führenden Unternehmen so zu begleiten, dass Ausbildungs- und Arbeitsplätze sowie Know-How auf höchsten Niveau in der Region gesichert werden können.“
Sensburg wirbt für Europa
Der heimische Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg kam wegen des Wetters etwas verspätet zum Jahresempfang. In seiner Ansprache ging er sofort darauf ein und nahm sein Steckenbleiben im Wintersport-Reiseverkehr als gutes Omen auf. „Daran sieht man, dass wir uns als Tourismuszentrum weiterentwickelt haben. Das Sauerland hat was getan. Wir haben hier überwiegend positive Entwicklungen. Wir sind überwiegend mittelstandsorientiert und das ist gut so.“
Sensburg warb für ein starkes Europa, dass mit seinen fünfhundert Millionen Einwohnern auch ein guter Partner für die USA sei, egal wie der Präsident heiße. „Heute muss man wieder für Europa werben. Wir sollten das Erfolgsmodell Europa nicht über Bord werfen“, so Sensburg. Weiter sehe er gerade in Südwestfalen die gute Zusammenarbeit mit Europa.
Abgeordneter: Viele Chancen in 2017
Die Leader- und Regionale Projekte, die in vielen Dörfern, auch in Eslohe umgesetzt worden seien, würden aus europäischen Töpfen finanziert. Es gebe viele Chancen in 2017 für Europa. Man müsse sie aber auch anpacken. „Gerade wir Sauerländer sind bodenständig und gleichzeitig haben wir großen Gestaltungswillen und den müssen wir einbringen“, sagte Sensburg.
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