Eslohe. . Für die, die noch nicht wissen, was sie an den Feiertagen auftischen möchten, hat Christoph Bernholz von der Kreisjägerschaft einen Vorschlag.
- Christoph Bernholz von der Kreisjägerschaft wirbt für Wildbret
- Der Braten, der erst Tage in Buttermilch liegen musste, ist von Vor-Vor-Vorgestern
- Heiligen Abend gibt es Wildschweinfrikadellen mit Rosenkohl
„Bei heimischem Wildbret haben wir „Bio“ und „Öko“ gleichzeitig auf dem Tisch“, sagt er. Wir haben mit ihm gesprochen.
Darf eigentlich jeder Jäger Wild verkaufen?
Christoph Bernholz: Jawohl, grundsätzlich darf jeder Jagdausübungsberechtigte aus seinem Revier Wild verkaufen. Nach einer bestandenen Jagdscheinprüfung gilt der Jagdschein ein Leben lang, genauso wie der Führerschein. Eine Verlängerung muss alle drei Jahre beim Kreis gebühren- und abgabenpflichtig beantragt werden.
Was ist besonders beliebt ?
Das Wildschwein hat den größten Freundeskreis. Durch die einfache Zubereitung sowie die leichte und ganzjährige Verfügbarkeit steht es auf Platz Nummer eins.
Wie stehen Sie zu den Vorwürfen von Tierschützern, es sei besser, keine Tiere zu jagen?
In unserer durch Menschenhand grundlegend veränderten Kulturlandschaft ist das undenkbar. Der Straßenverkehr würde zur Hauptreduktionsquelle des Wildes. Der hohe Energie bzw. Nahrungseintrag in die Tierpopulationen in Wald und Feld ist Garant für weiterhin hohe jährliche Reproduktionsraten.
In welchen Gebieten unserer heimischen Wälder darf gejagt werden?
Nur die unmittelbaren Wohngebiete sind als sogenannte „befriedete Bezirke“ von der Jagdausübung ausgeschlossen. Sonst gehört beinahe jede Wiese, jedes Feld, jeder Wald und jedes Gewässer zu einem Jagdbezirk.
Wie hoch ist der Kilopreis für Wild, das ein Jäger verkauft?
Keulenbraten liegt, je nach Wildart, bei 16 bis 20 Euro pro Kilo. Filet kostet, je nach Tierart, zwischen 25 und 35 Euro.
Was macht Wild gegenüber anderem Fleisch unverwechselbar?
Wild ist eines der hochwertigsten tierischen Nahrungsmittel, das Verbrauchern zur Verfügung steht. Wild aus heimischen Jagden ist eine natürliche Ressource, die nachhaltig im Sinne des Naturschutzes gewonnen wird. Wild ist ein reines, naturgewachsenes Fleisch und zählt zu den gesündesten Fleischnahrungsmitteln. Es ist fettarm, dabei aber eiweiß- und mineralstoffreich, vor allem reich an Vitamin B und daher ein gutes Fleisch in der Diätküche. Es ist frei von Hormonpräparaten oder Medikamenten und eignet sich besonders gut für die Bevorratung in Tiefkühlgeräten. Die Lagerzeit im Tiefkühlfach ist je nach Wildart bis zu zwölf Monaten problemlos. Es sprechen viele Argumente für den Konsum von Wildbret. Wild wächst noch natürlich auf und versorgt sich mit einer artgerechten Nahrung. Wenn ein Lebensmittel mit den Schlagworten , ,Bio“ und Öko“ versehen werden kann, dann ist es sicherlich auch unser heimisches Wildbret.
In Restaurants findet man häufig Wild mit Preiselbeeren. Ist das der typische Klassiker und was empfehlen Sie?
Der Klassiker vielleicht hier und da noch - doch bestimmt nicht mehr im Zeitgeist junger anspruchsvoller Verbraucher. Achten Sie auf moderne Wildküche: kurzgebraten, gegrillt, im Wok als Geschnetzeltes oder auch als Gehacktes in Frikadellen oder Spaghetti-Bolognese - der Kreativität ist auch bei Wild keine Grenze gesetzt. Der Braten, der erst Tage in Buttermilch liegen musste, ist längst von Vor-Vor-Vorgestern.
Wie sieht ihr eigenes Weihnachtsmenü aus?
Am Heiligen Abend gibt es Wildschweinfrikadellen mit Rosenkohl, ein fixer Renner für jung und alt – oder das klassische Fondue bzw. Raclette - nur dann mit Filet vom Reh, Wildschwein und vom Sikawild.
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