Meschede/Bestwig. . Drei Jugendeinrichtunge betreibt die katholische Kirche in Meschede und Bestwig. Jetzt könnte vom HSK eine Stelle gestrichen werden.

  • Katholische Kirche betreibt drei Jugendeinrichtungen in Meschede und Bestwig
  • Kreisverwaltung schlägt Kürzung von einer Stelle beim Förderband St. Walburga vor
  • Vorwurf: Mangelndes Engagement und zu wenig Kooperation mit Schulen

Der Kreisjugendhilfeausschuss entscheidet am heutigen Montag über die Zukunft der offenen Jugendarbeit der katholischen Kirche Meschede-Bestwig. Von vier Stellen soll eine komplett gestrichen werden, schlägt die Verwaltung vor. Eine Stellenkürzung um 25 Prozent, mit der sich der Träger, die Katholische Kirche Meschede-Bestwig, nicht einfach so abfinden will. Zumal er zuvor nicht einmal gehört worden sei.

Jugendarbeiten an drei Standorten in Meschede und Bestwig

Die Katholische Kirche unterhält an drei Standorten Einrichtungen der offenen Jugendarbeit: in der OT Meschede an der Mariä-Himmelfahrt-Kirche, in der „Kleinen Offenen Tür Mittendrin“ in Bestwig an der Bundesstraße 170 und beim Förderband St. Walburga am Stiftsplatz. Leiterin aller drei Einrichtungen ist Silke Wippermann.

Gestrichen werden soll konkret die volle Stelle im Förderband. Sie ist der Kirchengemeinde St. Walburga zugeordnet. Der Träger der Einrichtung reagiert in seiner Stellungnahme „verwundert“ auf die empfohlene Reduzierung und darauf, dass er nicht gehört wurde.

Erst 2014 hatte die katholische Kirche die „Kleine Offene Tür in Bestwig“ übernommen, nachdem zuvor das Bergkloster Bestwig erklärt hatte, dass es die Trägerschaft aufgeben werde. Für die Katholische Kirche schien es eine gute Gelegenheit, die eigene Jugendarbeit neu zu organisieren.

Übernahme als Chance für den Neuanfang gesehen

Damals sah Pfarrer Günter Eickelmann im Bürgerausschuss Bestwig die Übernahme als Chance für einen Neuanfang: „Die Kooperation der verschiedenen Einrichtungen könnte ein Modellprojekt für eine Neuausrichtung der Offenen Jugendarbeit im Hochsauerlandkreis sein.“

Das ist nun allerdings nach Ansicht des Kreisjugendamtes nicht gelungen. Die Behörde wirft den Jugendeinrichtungen vor...
...sie hätten sich nicht genug in Bestwig engagiert.
...es fehle die geforderte Kooperation mit den Schulen. ...es sei nicht gelungen, wie angekündigt, die unterschiedlichen Milieus zu erreichen.

Außerdem seien Angebote der Jugendarbeit in Meschede mit Rockcafé, aki und OT „ausdifferenziert“. Im Klartext: Es gebe schon jetzt zu viele Angebote. Die Verwaltung kommt zum Fazit: Es gibt keine pädagogische Notwendigkeit für ein offene Kinder- und Jugendarbeit im Förderband.

Das sieht die Kirchengemeinde anders. In einer achtseitigen Stellungnahme, die allen Ausschussmitgliedern zugesandt wurde, versucht sie, Punkt für Punkt die Kritik zu entkräften und erhebt Vorwürfe gegenüber der Verwaltung.

Kritik an Kontrollfunktion

Die Kirchengemeinde verweist unter anderem auf nicht angenommene Gesprächsangebote und fehlende Hilfestellung. So kritisiert die Gemeinde den Umgang, den das Kreisjugendamt als „engmaschige Begleitung“ bezeichne. „Nach unserer Wahrnehmung hat die Verwaltung vorwiegend eine Kontrollfunktion wahrgenommen.“

In Teilen fühlten sich die Einrichtungen offenbar schikaniert: Eine vom Kreisjugendamt geforderte Konzeptpräsentation während des laufenden Jahres sei wegen des erhöhten Verwaltungsaufwandes „nicht sinnvoll und ist auch in anderen Einrichtungen im Kreisgebiet nicht üblich.“

Förderbandes an der St.-Walburga-Kirche ein wichtiger Anlaufpunkt

Insgesamt sieht der Träger weiterhin viele Vorteile durch den Zusammenschluss der drei Einrichtungen: Synergieeffekte würden genutzt, fachlicher Austausch im Team und gegenseitige Vertretungsmöglichkeit seien so erst möglich. Konkret sei das Förderbandes an der St.-Walburga-Kirche ein wichtiger Anlaufpunkt für Jugendliche.

Das Fazit der Kirchengemeinde: „Die Stellenstreichung hätte eine deutliche Reduzierung des Angebots für Kinder, Jugendliche und junge Menschen in Meschede und Bestwig zur Folge.“

Weitere Informationen:

Der Kreisjugendhilfeausschuss kommt am Montag, 28. November, um 17 Uhr im Kreishaus zusammen.

Neben der „Stellenanpassung“ bei den Jugendfreizeitstätten in Meschede und Bestwig geht es auch um den Kindergartenbedarfsplan.

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