Bestwig. . Es war ein dermaßen wichtiger Termin, dass gestern sogar die Top-Manager aus Amerika zur Feierstunde nach Bestwig gekommen sind. Das gibt es bei Tital auch nicht alle Tage.

  • Alcoa-Aufspaltung soll keine Auswirkungen auf die Mitarbeiter haben
  • Tital weiter auf Wachstumskurs
  • Der Name Tital GmbH verschwindet auch künftig nicht komplett

Der US-amerikanische Tital-Mutterkonzern Alcoa, zu dem der Bestwiger Feingussspezialist seit 2015 gehört, ist in zwei separate Unternehmen aufgesplittet worden. Tital gehört nun nicht mehr zu Alcoa, sondern zu dem neu gegründeten Unternehmen Arconic. Für die Mitarbeiter vor Ort habe das keinerlei Auswirkungen, versicherte Vertriebsdirektor Thomas Stephan gestern. Lediglich auf der Gehaltsabrechnung werde künftig der neue Firmenname stehen. Dennoch sei es ein großer Tag für Tital.

Keine Überraschung

Das Unternehmen ist seinen Angaben zufolge weiter auf Wachstumskurs. Das war auch die wichtigste Nachricht, die den Mitarbeitern gestern in der Feierstunde mit auf den Weg gegeben worden ist. Auch unter dem Namen Arconic würden Innovationen am Standort Bestwig unterstützt und es werde weiter investiert, betonte Thomas Stephan.

Die Anzahl der Mitarbeiter sei im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf nun 740 gestiegen. „Und wir stellen weiter ein“, betont der Vertriebsdirektor. Die neue Halle, die zuletzt gebaut worden ist, werde 2017 in zwei Stufen in Betrieb genommen. Damit seien erhebliche Investitionen verbunden.

Das Umsatzwachstum von Tital liege im mittleren zweistelligen Bereich. Das Unternehmen profitiere vom derzeitigen Lauf der Luftfahrtindustrie und gehöre mit seinem Wachstum zu den Referenzunternehmen bei der Arconic-Story. Europaweit sei Tital für Arconic der Spezialist im Bereich des 3-D-Druckens. „Am Standort Bestwig ist das europäische Druckzentrum von Arconic für den Luftfahrtbereich“, betonte Thomas Stephan nicht ohne Stolz.

Die Aufspaltung des Mutterkonzerns zum 1. November kam für die Mitarbeiter in Bestwig keineswegs überraschend. Sie seien bereits im Laufe des Jahres darüber informiert worden - ebenso wie die Mitarbeiter sämtlicher anderer 156 Unternehmen, die nun weltweit zu Arconic gehören, so Jasper van Zon, Arconic-Pressesprecher für Europa.

Das Rohstoffgeschäft zur Gewinnung von Aluminium firmiert nun weiterhin unter dem Namen Alcoa, während unter dem Namen Arconic nun Betriebe des verarbeitenden Bereichs beheimatet sind. In beiden Märkten gebe es eine unterschiedliche Unternehmens- und Geschäftskultur, daher mache es großen Sinn, die Unternehmen in zwei Gruppen aufzuteilen, um so die Stärken besser auf den Markt zu bringen. Die 157 Unternehmen, die jetzt unter dem Namen Arconic zusammengefasst seien, hätten ähnliche Strukturen und Kunden wie Tital. Das schaffe Synergien, so Stephan.

Das Unternehmen Tital werde mit derselben Geschwindigkeit und Dynamik weiterwachsen, die in den vergangenen Jahren an den Tag gelegt worden sei, gab der Vertriebsdirektor die klare Marschrichtung vor.

Der Name Tital GmbH verschwinde auch künftig nicht komplett, sagt Thomas Stephan, aber in der Außenwirkung seien die Namen der einzelnen zu Arconic gehörenden Unternehmen nun in den Hintergrund getreten. Erstes sichtbares Zeichen: Auf dem Hinweispfeil an der Bundesstraße steht seit einigen Tagen nur noch der Name Arconic.