Enste. . 13,5 Millionen Euro kostet das neue Kreisfeuerwehrzentrum in Meschede-Enste. Hier entsteht der zentrale Service-Standort für den Rettungsdienst und für die Feuerwehren im Hochsauerlandkreis.

Das wird der zentrale Service-Stützpunkt für den Rettungsdienst und die Feuerwehren im gesamten Kreisgebiet. Die Verwaltungsmitarbeiter sind schon hierher umgezogen, nach den Herbstferien können auch die ersten Feuerwehrleute hier üben: Nach und nach geht das Kreisfeuerwehrzentrum im Gewerbegebiet Enste-Nord in Betrieb. 13,5 Millionen Euro sind investiert worden, die geplanten Kosten sind eingehalten worden, seit Herbst 2014 war gebaut worden. Am Samstag ist nun die offizielle Schlüsselübergabe.

Drei Leitstellen künftig als Verbund

Die wichtigste Funktion wird kein Bürger praktisch spüren. Aber in der neuen Kreisleitstelle in dem Zentrum läuft demnächst der Notruf 112 ein, voraussichtlich ab April 2017. „Sicherheit geht hier vor Schnelligkeit“, sagt Fachdienstleiter Christof Dürwald. Eine Fülle von Hardware- und Softwarefragen sind im Vorfeld zu regeln, zum Beispiel werden die Datenbänke neu eingepflegt. Bis das geschieht, bleibt die Leitstelle weiterhin an der Fritz-Honsel-Straße in Meschede. Insgesamt 17 Disponenten kümmern sich um die Notrufe, jeweils vier sind in einer Schicht. Per Tastendruck erfolgt die Alarmierung der Helfer. Langfristig wird die neue Leitstelle in Enste Teil eines Verbundes mit denen in Olpe und Siegen sein: Ist eine dieser drei Leitstellen einmal zum Beispiel wegen technischer Probleme nicht erreichbar, springen die anderen ein.

Mitaufgebaut wird gerade (der HSK ist dabei einer letzten Kreise im Land) auch das neue Digitalfunk-Netz, mit dem die freiwilligen Feuerwehrleute künftig zum Einsatz gerufen werden. Darüber erhalten sie demnächst auch sofort detailliertere Benachrichtigungen, was sie am Einsatzort erwartet, sie können auch umgekehrt Rückmeldungen geben, wer schon zu seinem Gerätehaus hin unterwegs ist: „Die Kommunikation mit jedem Einzelnen wird durch den Digitalfunk verbessert“, sagt Christof Dürwald.

Neuer Übungsparcours

Am Zentrum in Enste befindet sich ein neuer Parcours für die Ausbildung von Feuerwehrleuten aus dem ganzen Kreis. Hier kann die Rettung aus einem Schacht genauso geprobt werden wie an einem Masten der Umgang mit herabhängenden Stromkabeln. Auch ein kleines Gleisbett ist bereits verlegt, dort kommt noch ein Waggon hin, um Unfälle an der Bahnstrecke simulieren zu können. Ein eigener Kletterturm erlaubt es, aus unterschiedlichen Höhen die Rettung über Leitern zu üben. Für die theoretische Ausbildung gibt es Schulungsräume.

Mit Blaulicht ausrückende Fahrzeuge werden in Enste nicht zu sehen sein. Die Rettungswagen fahren weiter von den Wachen vor Ort aus los. In Enste sind nur die wenigen kreiseigenen Fahrzeuge stationiert, die Serviceaufgaben erfüllen, wie das Logistikfahrzeug der Schirrmeisterei.

In dem Zentrum ist eine Hindernisstrecke, in der der Einsatz mit Atemschutzgeräten geübt werden kann – bei Dunkelheit, in völlig verrauchten Räumen, unter Lärm. Mit dabei ist eine Atemschutzwerkstatt, dort werden die Flaschen gewartet und neu befüllt. Und auch um die Schläuche kümmert man sich hier zentral: Früher wurden sie nach Einsätzen noch in Türmen zum Trocknen aufgehängt, inzwischen geschieht das längst ausgebreitet und per Druckluft.

Was hoffentlich nicht passieren wird: Hier an zentraler Stelle im Kreisgebiet würde in Katastrophenfällen auch der Krisenstab zusammentreten, der „Stab Außergewöhnliche Ereignisse“ – bislang tagt er im Mescheder Kreishaus. Aktuell kommt der Krisenstab dort für Übungen zweimal im Jahr mit den Einsatzleitungen zusammen, einmal im Jahr probt er im erweiterten Kreis, dann auch unter Beteiligung verschiedener Behörden und der Bundeswehr.