Nuttlar. . „Der Planfeststellungsbeschluss für die L 776n muss her. Man muss da beharrlich dranbleiben“, sagt der CDU-Landtagsabgeordnete Matthias Kerkhoff. Doch so einfach ist das nicht.

  • Matthias Kerkhoff vergleicht Bau der L776n mit dem Weiterbau der A46
  • Beim Landesbetrieb fehlen Kapazitäten
  • Kerkhoff kann sich vorstellen, Planungen für Straßenprojekte auch an Unternehmen zu vergeben

Er vergleicht die erforderliche Beharrlichkeit mit dem Bau der jetzigen A 46: Stück für Stück sei auch die ab Arnsberg in Richtung Osten weitergebaut worden – „man muss in langjährigen Schritten denken“. Deshalb ist er auch zuversichtlich, dass am Ende das Planungsrecht für die Entlastungsstraße in Nuttlar kommt.

Rückmeldung vom Staatssekretär

Zuletzt war im Bestwiger Gemeinderat bekannt geworden, dass das Land mangels Kapazitäten sich nicht in der Lage sieht, die Landstraße weiter zu planen. Kerkhoff hat das Landes-Verkehrsministerium deswegen noch einmal angeschrieben. Staatssekretär Michael von der Mühlen verdeutlicht in seiner Antwort diese Probleme: Schuld sind die miserablen Brücken im Land – „der Landesbetrieb Straßenbau ist aufgrund des schlechten Zustandes vieler Autobahnbrücken mehr denn je gezwungen, Prioritäten zu setzen.“ Die für die L 776n zuständige Niederlassung arbeite „aktuell mit Hochdruck“ auch an der Planung von Ersatzneubauten für Brücken: Dabei sei in jedem Einzelfall planerisch zu überprüfen, ob bei einer Erneuerung beispielsweise der Straßenquerschnitt anzupassen oder der Lärmschutz ergänzt werden müsse. Der Staatssekretär schreibt: „Diese Überprüfungen binden in hohem Maß planerische Kapazitäten, so dass die L 776 zurzeit nicht mit der gewünschten Stringenz vorangetrieben werden kann.“ Seien Kapazitäten frei, würde die Planung für die L 776 wieder aufgenommen.

Matthias Kerkhoff teilt die Sorge der Nuttlarer, dass der Verkehr im Ort noch zunehme, wenn die Arbeiten an der A 46 enden. In seiner Sommer-Pressekonferenz machte er deutlich, dass das Land die Planung im Bereich der Verkehrs-Infrastruktur verstärken müsse – ihn wundere es nicht, dass NRW Deutschlands „Stauland Nummer eins“ sei. Es gebe schon Fälle, wo Gelder der Bundesregierung nicht aus Düsseldorf abgerufen worden seien, weil planerische Kapazitäten fehlten: „Da bleibt Potenzial liegen.“

Kerkhoff kann sich vorstellen, Planungen für Straßenprojekte auch an Unternehmen zu vergeben. In erster Linie sei Planung aber eine Sache der inneren Organisation, in diesem Fall des Landesbetriebs Straßenbau: „Man muss diese Kapazitäten einfordern.“

Projekte weiter vorantreiben

Der CDU-Landtagsabgeordnete sieht zwar die Notwendigkeit, beispielsweise die Brücken der A 45 zu erneuern. Es sei jedoch „eine Frage der Fairness“, auch solche Projekte wie die L 776n voranzutreiben – die Menschen hier hätten auch ihre „berechtigten Interessen“.

Der Landesbetrieb Straßenbau schreibt über die L 776n: „Neben ihrer Funktion als Zubringer ist bei der beengten Ortsdurchfahrt von Nuttlar eine spürbare Verminderung des Durchgangsverkehres zu erwarten.“

Der geplante Neubau der L 776 soll nördlich von Nuttlar vom Evenkopf bis zum geplanten Zubringer der A 46 bzw. B 480n) südlich der geplanten Anschlussstelle führen. Damit wäre eine unmittelbare Verknüpfung mit der Autobahn ermöglicht.

Die Straße wäre 2,5 Kilometer lang. Sie würde die durch Nuttlar führende L 776 ersetzen.