Meschede. Wasserski auf dem Vorbecken des Hennesees? Das war vor ein paar Jahren schon mal ein großes Thema. Zuvor allerdings muss es 2017 erst mal ausgebaggert werden.

  • Im Vorbecken des Hennesees haben sich zu viele Ablagerungen angesammelt
  • Es muss daher im kommenden Jahr ausgebaggert werden
  • Erst im Anschluss könne man erneut über eine Wasserskianlage nachdenken, sagt der Betriebsleiter der Talsperre

Das Vorbecken am Hennesee muss ausgebaggert werden. Grund sind Sedimentablagerungen. Christof Sommer, Betriebsleiter der Talsperre, rechnet mit den Arbeiten im kommenden Jahr. Über Kosten und Arbeitsumfang könne er zurzeit aber noch keine Angaben machen. Zuerst müssten alle Genehmigungen eingeholt werden. Erst nach diesen Arbeiten könnte der Betrieb einer Wasserskianlage wieder Thema werden.

Schadstoffe vorfiltern

Das Vorbecken am Hennesee, das im Süden in Richtung Nichtinghausen liegt, hat mehrere Aufgaben: Einmal sollen dort mögliche Schadstoffe, die über die Henne eingetragen werden, vorgefiltert werden. „Das passiert vor allem durch die Selbstreinigungskraft des Gewässers“, sagt Sommer.

Außerdem soll es die Sedimente, die die Henne mitbringt, zurückhalten. „Das geht dort relativ schnell“, weiß der Betriebsleiter. Immerhin rund 34 Millionen Kubikmeter Wasser bringt der kleine Fluss pro Jahr in seinem Bett mit in die Talsperre, darin auch Baumstämme, Geröll, Sand und andere Ablagerungen. Die Fließgeschwindigkeit wird durch das stehende Wasser im Vorbecken abrupt gestoppt, die Sedimente lagern sich ab. „Grobes Material bleibt gleich vorne liegen, zum Damm hin, wird es immer feiner.“ Und das seit Jahrzehnten.

„Seit dem Bau der Talsperre, zwischen 1950 und 1955, ist das Vorbecken noch nie ausgebaggert worden“, erläutert Christof Sommer. An manchen Stellen seien die Ablagerungen mittlerweile so hoch geschichtet, dass Wasserpflanzen aus dem See wachsen. „Da haben wir nur noch eine Wassertiefe von maximal 20 Zentimetern.“ Mittlerweile besteht sogar die Gefahr, dass sich das Hennewasser zurückstaut. Was bedeutet, dass die im Süden liegenden Felder und Wiesen nasser werden. „Bis Nichtinghausen sind es ja noch ein paar Kilometer“, sagt Sommer.

Wasserskianlage

Insgesamt 17 Hektar beträgt die Wasserfläche des Vorbeckens, 750 000 Kubikmeter Wasser passen dort normalerweise hinein, etwa ein Viertel ist mit Sedimenten aufgefüllt, schätzt Sommer. Über den Grundablass wird der Wasserstand weiter reguliert. „Im Gegensatz zur Talsperre hat das Vorbecken dadurch einen immer gleich hohen Wasserstand auf 323,00 Metern über NHN, also über dem Meeresspiegel.“ Ein Faktor, der auch für Pflanzen und Tiere wichtig ist. „Das ist ein ganz anderes Ökosystem als in der Talsperre mit ihren schwankenden Wasserständen.“ Die Wasserski-Anlage, die immer mal wieder Thema fürs Vorbecken war, ist wegen dieser niedrigen Wasserhöhe erstmal zurückgestellt. Sommer: „Da haben keine Gespräche mehr stattgefunden. Das Vorbecken hat zurzeit einfach nicht die erforderliche Tiefe.“ Gestorben sei das Thema allerdings noch nicht. „Wenn das Vorbecken ausgebaggert ist, kann man sicher neu darüber nachdenken.“