Meschede. . Die letzte wichtige Hürde ist genommen: Der Stadtrat hat entscheidende Weichen für das Hertie-Projekt gestellt. Schon im Herbst sollen die Arbeiten beginnen.
Auf diese Nachricht haben viele Menschen in Meschede gewartet: Es geht voran mit dem Umbau des Hertie-Hauses. Der Stadtrat hat gestern in einer nicht-öffentlichen Sondersitzung entscheidende Weichen für das Projekt gestellt. Noch im Herbst 2016 sollen die Arbeiten beginnen. Die Eröffnung ist laut der Fokus Development AG für Herbst 2017 geplant.
Nach mehr als zweistündiger Sitzung stimmten die Kommunalpolitiker nach Informationen unserer Zeitung einstimmig für die Verträge zwischen der Stadt Meschede und dem Investor. Konkret mussten sie über fünf Blöcke abstimmen: Zum einen über den Verkauf von Stadthalle und Tiefgarage an die Fokus Development AG. Zum anderen über einen Tausch von Grundstücken: Die Investoren bekommen Flächen am Winziger Platz, damit das umgebaute Gebäude vollständig auf dem Grundstück der Planer steht. Im Gegenzug erhält die Stadt Meschede eine Fläche für Parkplätze an der Kolpingstraße nahe des „Campus“ zurück.
Stadthalle wird zurückgemietet
Darüber hinaus wurde einem Mietvertrag zugestimmt: Darin ist geregelt, dass die Stadt Meschede mit einer Laufzeit von 20 Jahren plus einer Optionen auf Verlängerung die Stadthalle zurück mietet. Dieser Punkt war der kritischste in dem Paket: Angaben zu den Summen macht die Stadt Meschede bisher nicht. Beim gescheiterten Projekt des Vorgängers Bövingloh waren für diese Rückmietung etwa vier Millionen Euro veranschlagt worden. Nach Informationen unserer Zeitung ist die Summe jetzt nochmals gestiegen, im Gegenzug soll mehr in die Stadthalle investiert werden.
Zudem wurde ein städtebaulicher Vertrag verabschiedet, der die Gestaltung des Umfeldes regelt. Dadurch soll beispielsweise dafür gesorgt werden, dass die Übergänge zur offenen Henne optisch einheitlich gestaltet werden.
Axel Funke, Vorstandsvorsitzender der Fokus Development AG erklärte im Anschluss: „Wir freuen uns sehr, dass wir einen weiteren wichtigen Schritt auf unserem Weg zur Projektrealisierung machen konnten. Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Stadtverwaltung, mit der wir in kurzer Zeit vertrauensvoll und professionell die notwendigen Verhandlungen führen konnten.“ Bürgermeister Christoph Weber sieht die Vertragsabschlüsse als weiteren Schritt zur Belebung der Immobilie: „Die künftige Nutzung des früheren Hertie-Hauses ist ein wichtiger Baustein für die Weiterentwicklung der Innenstadt.“ Der Einkaufsstandort insgesamt werde von dem Projekt profitieren, von dem eine Magnetwirkung für die Region ausgehe.
Die Fokus Development AG aus Duisburg hatte sich bereits Anfang des Jahres die gewerblichen Flächen der ehemaligen Hertie-Immobilie gesichert. Mit dem Erwerb des städtischen Teils wird das Unternehmen alleiniger Inhaber der gesamten Immobilie. Das erleichtert aus Sicht der Planer den Umbau der Immobilie. Das Konzept sieht vor, die bestehende ehemalige Hertie-Immobilie am Winziger Platz zu einem Geschäftshaus umzubauen, so dass künftig separate, zweigeschossige Flächen für etwa sechs Einheiten im Erd- und ersten Obergeschoss entstehen. Die Mieter will das Unternehmen noch vor Baustart bekannt geben. Im zweiten Obergeschoss wird nach wie vor die Stadthalle ihren Sitz haben. Sie muss für den Zeitraum des Umbaus, der etwa ein Jahr dauern wird, geschlossen werden. Zudem plant Fokus im zweiten Obergeschoss eine Flächenerweiterung für ein Fitnessstudio.
25 Millionen Euro werden investiert
Die Gesamtmietfläche wird sich nach den derzeitigen Planungen auf 9500 Quadratmeter für die Nutzungsbausteine Einzelhandel, Gastronomie und Fitness belaufen. Hinzu kommen 3000 Quadratmeter für die Stadthalle sowie 125 Pkw-Tiefgaragenstellplätze. Die Zufahrt sowie auch die Anlieferung wird wie bisher im rückwärtigen Bereich über den Hanseshof erfolgen. Investiert werden etwa 25 Millionen Euro.