Bad Fredeburg. . Ein „Gastro-Check“ soll Betrieben im Schmallenberger Sauerland Ideen zur Veränderung liefern.

Gastgeber im Schmallenberger Sauerland können ihren Betrieb von einem Experten-Team unter die Lupe nehmen lassen: Beim neuen „Gastro-Check“ geht es um Finanzen, Marketing, Qualität und Atmosphäre in den Häusern.

Was beim ersten Hören nach dem RTL-Format „Rach der Restaurant-Tester“ klingt, hat damit aber nur wenig zu tun. Tatsächlich laufen Experten mit Check-Listen durch den Betrieb und andere wälzen die Bilanzen – es geht aber nicht darum, Unternehmen völlig auf den Kopf zu stellen, bei denen von selbst rein gar nichts laufen würde.

„Es ist der Versuch, einen ganz pragmatischen Weg zu finden, um den Betrieben im Arbeitsalltag weiterzuhelfen“, erklärt Tourismusdirektor Hubertus Schmidt. Die Pilotphase ist gerade im Bad Fredeburger Hotel „Kleins Wiese“ zu Ende gegangen – mit sichtbaren Ergebnissen. Handwerker verlegen dort gerade einen neuen Parkettboden in der Gaststube, die Flure und Zimmer sind mit modernen Sauerland-Bildern bestückt worden, die den Urlaubern schon im Hotel Lust auf Erkundungstouren durch die Schmallenberger Ortschaften machen sollen. Die Gastgeber wollen das Thema „Natur“ noch stärker als bisher in den Vordergrund stellen.

Umgang mit sensiblen Daten

„Beim Rundgang für den Check ging es auch um viele Kleinigkeiten, die im Hotelalltag kaum auffallen, aber trotzdem eine Wirkung haben“, sagt Inhaber Wolfgang Klein, der das Haus mit 28 Betten vor 17 Jahren von seinen Eltern übernommen hat.

„Die Betriebe, die ein Konzept, eine Strategie haben, werden zukunftsfähig sein“, sagt Peter Vogt, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse. Sie bietet den Gastro-Check zusammen mit der Kur- und Freizeit GmbH an. Die Betriebe zahlen einmalig 125 Euro, den Rest übernehmen die Projektverantwortlichen. Die gastronomischen Aspekte prüfen Mitarbeiter der Kur- und Freizeit GmbH, zum Marketing und Internet-Auftritt berät eine externe Agentur und den Finanz-Check übernimmt die Stadtsparkasse. „Da es sich dabei um sensible Daten handelt, stellen wir den Unternehmen frei, ob sie an die weiteren Projekt-Beteiligten gehen“, erklärt Vogt. In jedem Fall aber bekommt der Gastgeber nach dem Check eine schriftliche Auswertung mit praktischen Tipps überreicht.

Nach der Pilotphase im Hotel Kleins Wiese können sich nun weitere Betriebe um einen Platz beim neuen „Gastro-Check“ bewerben. Das Fazit von Gastgeber Wolfgang Klein lautet: „Bewerben sollte sich jeder – man kann nur davon profitieren.“