Meschede. Die Situation hat sich entspannt. In den städtischen Asylbewerberheimen und in angemieteten Wohnungen leben zurzeit 320 Flüchtlinge. Die Kinder besuchen die Schulen. Erste Projekte laufen an.

Die Fakten aus Sicht der Stadtverwaltung liefert Pressesprecher Jörg Fröhling.

Wie viele Asylbewerber versorgt die Stadt zurzeit?

Der Fachbereich Ordnung der Kreis- und Hochschulstadt Meschede hatte Anfang Mai 320 Flüchtlinge untergebracht. Es handelt sich um 208 Männer und 112 Frauen, von diesen 320 Personen sind insgesamt 114 Kinder bis zum 17. Lebensjahr.

Wo sind sie untergebracht?

Die Unterbringung der Flüchtlinge erfolgt in den eigenen Übergangsheimen sowie in angemieteten Häusern und Wohnungen verteilt im Stadtgebiet und in den Ortsteilen. Wir versuchen natürlich, Familien vorrangig in angemieteten Wohnungen unterzubringen. Das klappt auch wegen der zurückgehenden Zahlen recht gut. Die Situation hat sich entspannt.

Welche Schulen besuchen wie viele Kinder?

Zurzeit besuchen insgesamt 75 Flüchtlingskinder folgende städtische Schulen: Marienschule (20), Schule unter dem Regenbogen (7), Luziaschule Berge (3), St.-Nikolaus-Schule (7), St.-Walburga-Hauptschule (21), Konrad-Adenauer-Hauptschule (7), Gymnasium (10). Neben den Flüchtlingskindern werden in den internationalen Klassen am Gymnasium und an der St.-Walburga-Hauptschule auch weitere Kinder aus dem europäischen und nicht-europäischen Ausland ohne deutsche Sprachkenntnisse beschult. Daher darf man nicht die Zahl der Flüchtlingskinder mit der Zahl der Kinder in der Internationalen Klasse gleichsetzen.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit der Ehrenamtsbörse?

Momentan ist es rund um die Ehrenamtsbörse recht ruhig – was wohl auch daran liegt, dass es keine Zuweisungen gibt. Allerdings soll die Börse wieder stärker „belebt“ werden. Dazu ist kurzfristig ein Treffen mit den Ehrenamtlichen geplant.

Wie sieht die Stadt die Bereitschaft der Mescheder sich einzubringen?

Die Bereitschaft ist aus Sicht der Stadt nach wie vor vorhanden. Da allerdings in den letzten Monaten keine Zuweisungen von Flüchtlingen gekommen sind, ist zurzeit der direkte „Draht“ zu den Ehrenamtlichen nicht mehr so eng. Dennoch: Wir müssen jederzeit wieder mit Zuweisungen rechnen, deshalb werden auch in Zukunft Helfer gebraucht. Es werden grundsätzlich keine besonderen Qualifikationen gefordert - schön ist es natürlich, wenn bei den Ehrenamtlichen Fremdsprachenkenntnisse vorhanden sind. Generell gilt aber: Jeder engagierte Bürger ist willkommen.

Wir läuft die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft?

Der Arbeitskreis „Flüchtlinge in Ausbildung und Arbeit“ ist bisher einmal zusammengekommen, das nächste Treffen soll im Juni/Juli stattfinden. Wir wissen um die Bereitschaft der Mescheder Wirtschaft, das Thema „Flüchtlinge – Ausbildung, Arbeit“ aktiv mit zu gestalten. Bereits beim ersten Treffen des Arbeitskreises ist die Bereitschaft seitens der Arbeitgeber deutlich gemacht worden.

Wo sieht die Stadt zurzeit die Probleme?

Im Moment ist noch vieles im Fluss. Unser größtes Problem ist die fehlende Registrierung, weil das eben viele weitere Fragen nach sich zieht, vom fehlenden Status des Asylbewerbers über die Arbeitserlaubnis bis zum Wohnsitz. Grundsätzlich ist natürlich die Sprache der Schlüssel für eine gelungene Integration, daher ist der Bedarf an qualifizierten Sprachkursen nach wie vor sehr hoch. Auch hier gibt es im Bereich der Ehrenamtlichen schon sehr engagierte Bürger, die teilweise privat Sprachkurse anbieten.

Welche Einblicke hat die Stadt mittlerweile in die Qualifikation der Asylbewerber?

Für die Stadt Meschede ist es ein ständiger Prozess, die Qualifikationen der Asylbewerber zu „ermitteln“ und somit auch den weiteren Förderbedarf und Qualifikationsbedarf planen zu können. Hierzu werden sogenannte Profilingbögen als Hilfestellung für die Stadt verwendet. Allerdings kann ich dazu bisher noch keine qualifizierte Aussage machen.

Was ist mit den qualifizierten Flüchtlingen, in welcher Zahl gibt es die und zieht es sie raus aus dem Sauerland?

Das Sauerland ist sicherlich ein attraktiver Standort für qualifizierte Flüchtlinge, daher müssen diese Personen sicherlich nicht wegen der Arbeit aus dem Sauerland wegziehen. Genaue Zahlen zur Qualifikation der hier lebenden Flüchtlinge können im Moment noch nicht genannt werden. Es ist für die Stadt ein laufender Prozess, entsprechende verlässliche Zahlen zu bekommen.