Meschede. . Richtfest am Haus Regenbogen für Bewohner, Eltern von jungen Pflegebedürftigen und Nachbarn
Zwischen Wald- und Siedlungsstraße entsteht eine Wohngemeinschaft für junge Leute, die 24-Stunden-Pflege benötigen. Für den heutigen Freitag laden Bauherr und Träger um 17 Uhr Nachbarn und Interessierte zum Richtfest ans „Regenbogen-Haus“ ein. Regenbogen heißt auch der ambulante Kinderpflegedienst aus Lennestadt. 40 Patienten werden von dort betreut von 110 Mitarbeitern.
Eltern wollen sich einbringen
Geschäftsführerin ist Annett Heinze, sie wird auch Pflegedienstleitung und Geschäftsführerin im Haus Regenbogen. Sie erläutert: „Unsere Kinder und ihre Eltern werden älter. Oft schaffen es die Familien dann nicht mehr, die Rundum-Versorgung zu leisten. Oder beide Seiten merken, es ist Zeit loszulassen.“
Doch für junge Erwachsene, die eine Vollzeitpflege benötigen, weil sie beispielsweise beatmet werden, einen hohen Querschnitt oder fortschreitende Muskelerkrankungen haben, ist es schwer im Sauerland einen passenden Platz zu finden. Meist wird der Patient dann mit Senioren zusammen untergebracht. Keine gute Lösung für junge Menschen und ihre Eltern, weiß Annett Heinze. „Die Patienten sind dort oft unglücklich und auch den Eltern, die sich noch einbringen wollen, fehlen Ansprechpartner.“ Das soll im Haus Regenbogen anders sein.
Auf dem ehemaligen Gelände eines Supermarktes entstehen barrierefrei sieben WG-Zimmer für schwer pflegebedürftige junge Erwachsene. 400 Quadratmeter Wohnfläche, mit gemeinsamem Aufenthaltsbereich und Küche stehen zur Verfügung. Investor ist die EH-Vermietung Lennestadt.
Finanzieren müssen die Familien den Aufenthalt letztlich selbst. „Die Behandlungspflege zahlt die Krankenkasse“, erläutert Annett Heinze. „Wohngeld und Versicherungsgelder können unterstützend hinzukommen.“ Letztlich solle sich das Haus selbst tragen, aber keine Gewinne abwerfen.
Dabei sieht sie ein großes Einzugsgebiet. „Ich habe mich bewusst für dieses Grundstück nah an der Autobahn entschieden“, sagt sie. „Unsere Eltern fahren auch anderthalb Stunden, wenn die Bedingungen stimmen.“ Noch allerdings ist kein Zimmer fest vermietet. „Es gab aber schon Anfragen.“