Ramsbeck. . Die Gemeindeverwaltung Bestwig hat in dieser Woche überraschend das Lehrschwimmbecken in Ramsbeck schließen müssen.

Wie Bürgermeister Ralf Péus in der Sitzung des Gemeinderates betonte, gebe es einen „kapitalen Schaden“ an einem der beiden Filterbehälter. Der Behälter sei völlig durchgerostet und könne nicht mehr repariert werden. Ein Austausch würde laut Bürgermeister Kosten in Höhe von 20 000 Euro verursachen. Zudem, so Péus, bestehe die Gefahr, dass nun auch der zweite Behälter in Kürze seinen Geist aufgeben werde.

Grundsatzbeschluss

Der Schaden an dem Filterbehälter bedeutet das endgültige und damit vorzeitige Aus für das Lehrschwimmbecken. Bereits vor Jahren hatte der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss gefasst, dass eine Schließung in Betracht zu ziehen ist, sobald eine größere Reparatur nötig werden sollte.

Zuletzt war das Lehrschwimmbecken bei den Haushaltsberatungen Ende 2015 einer der Streitpunkte. Nachdem sich die CDU zuvor noch für eine sofortige Schließung ausgesprochen hatte, formulierte sie damals einen Kompromiss und räumte dem Bad eine Art Gnadenfrist ein: Wenn der jetzige Schaden an der Filteranlage nicht wäre, hätte das Bad bis zum Beginn der Herbstferien weiter betrieben werden dürfen. Die CDU wollte der Schulleitung und der Gemeindeverwaltung dadurch ermöglichen, das Schulschwimmen der Ramsbecker Kinder im Velmeder Bad mit ausreichend Vorlauf planen und organisieren zu können.

Kein Vorlauf

Diesen ausreichenden Vorlauf wird es nach dem Schadensfall nun nicht mehr geben. Bereits ab der kommenden Woche sollen die Kinder aus Ramsbeck zum Schwimmen nach Velmede gefahren werden. Wie Roland Burmann von der Gemeindeverwaltung in der Sitzung des Gemeinderates mitteilte, hat es bereits Gespräche mit der Schulleitung gegeben.

Gegen eine Schließung

Die SPD hatte sich bei den Haushaltsberatungen im Dezember gegen die für Herbst geplante Schließung des Bades ausgesprochen. Das verlockende Einsparungspotenzial von 10 000 Euro, dass sich die CDU von der Schließung des Ramsbecker Bades verspreche, sei nach Ansicht der SPD zu kurz gerechnet, hatte Fraktionschef Thomas Liedtke in seiner Haushaltsrede betont und auf die anfallenden Schülerfahrtkosten „in nicht unbeträchtlichem Umfang“ hingewiesen, die die Gemeinde nach der Schließung zu tragen habe.

Kürzere Schwimmzeit

Außerdem hatten die Sozialdemokraten kritisiert, dass sich durch die An- und Abfahrt die „Netto-Schwimmzeit für die Erst- und Zweitklässler reduziert. Die SPD war trotz der prekären Haushaltssituation der Gemeinde bei ihrem Standpunkt geblieben, das Bad so lange weiter zu betreiben, wie es die Technik ohne große Investitionen zulässt.

Eine Reparatur beziehungsweise die Beschaffung und Installation einer neuen Filteranlage macht laut Bürgermeister Ralf Péus aus zweierlei Gründen keinen Sinn mehr. Zum einen nannte er die immensen Investitionskosten, die nötig wären, zum anderen wäre eine Ausschreibung erforderlich. „Bis der Auftrag vergeben werden könnte, wären vermutlich ohnehin schon Sommerferien“, so Bürgermeister Péus. „Die Gemeinde würde also sehr viel Geld investieren für dann nur noch wenige Wochen Schwimmsport, bis zur beschlossenen Schließung im Herbst dieses Jahres. Das sei aus Sicht der Gemeinde „wirtschaftlich absolut nicht vertretbar“.