Schmallenberg. . Notärztliche Versorgung: Politiker weisen auf Besonderheiten im Schmallenberger Stadtgebiet hin.
Stadt und Lokalpolitiker fordern für Schmallenberg einen starken Rettungsdienst – wegen seiner Flächengröße habe Schmallenberg unter den Kommunen im Sauerland einen besonderen Bedarf bei der medizinischen Versorgung lautet das Argument.
Der Rettungsdienst im gesamten Hochsauerlandkreis wird derzeit umstrukturiert (wir berichteten). Der Kreistag hat einen Entwurf für einen neuen Rettungsdienstbedarfsplan verabschiedet, nun haben Verbände und Kommunen bis zum 15. April Zeit, ihrerseits eine Stellungnahme dazu abzugeben.
„Das Thema ist gerade für den ländlichen Raum von besonderer Bedeutung“, schreibt der Schmallenberger CDU-Fraktionsvorsitzende Ludwig Poggel in einem Brief an den Bürgermeister. Aus seiner Sicht habe Schmallenberg aufgrund seiner großen Fläche eine besondere Stellung und „nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund, dass sich die Stadt Schmallenberg nach der Schließung des ehemaligen St.-Georg-Krankenhauses und der Einrichtung eines MVZ mit dem Klinikum Arnsberg sowie der Einrichtung einer Hausarztpraxis in Bödefeld im Besonderen und nachhaltig für die medizinische Versorgung im Stadtgebiet eingesetzt hat.“ Auch das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft sei ein wichtiger Faktor.
Veränderte Versorgungslage
Auch Bürgermeister Halbe selbst betont die Bedeutung der notärztlichen Versorgung: „Die Sicherheit der Bevölkerung hat viel mit dem Rettungssystem zu tun.“ Er verweist zudem darauf, dass sich die Versorgungslage seit dem letzten Rettungsdienstbedarfsplan verändert habe: So sei die Zahl der Hausarztpraxen geschrumpft und das Krankenhaus in Bad Fredeburg sei geschlossen worden. „Der Rettungsdienst ist ein Stück weit gefragter als noch vor zehn Jahren“, so Halbe.
Wache in Bad Fredeburg
Der Entwurf für den neuen Rettungsdienstbedarfsplan sieht für die Rettungswache Bad Fredeburg vor, dass dort zwei Rettungswagen stationiert sind. Einer von beiden soll an sieben Tagen pro Woche rund um die Uhr einsatzbereit sein, für den zweiten sind leicht eingeschränkte Einsatzzeiten vorgesehen. Er wäre von montags bis samstags von 7 bis 22 Uhr verfügbar, an Sonn- und Feiertagen von 7 bis 14 Uhr, in der Wintersaison von 7 Uhr bis Mitternacht. Ein Notarzt soll ebenfalls rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr einsatzbereit sein. Weiterhin würden die Rettungskräfte je nach Situation bevorzugt die Krankenhäuser in Meschede oder Winterberg beziehungsweise das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft anfahren. Die Stadt kann nun bis Mitte April eine Stellungnahme dazu ausarbeiten und beim Kreis einreichen.
Streit um Hubschrauber
Unabhängig davon setzen sich die Initiatoren der Luftrettung Sauerland weiter dafür ein, einen Rettungshubschrauber in Meschede-Schüren zu stationieren. Nötig ist dazu eine Genehmigung der Bezirksregierung Münster. Die hatte den Antrag der Sauerländer zuletzt aber abgelehnt – mit der Begründung, die Versorgung im HSK sei ausreichend und ein zusätzlicher Rettungshubschrauber könne die Funktionsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit des gesamten Rettungssystems beeinflussen.
Gegen diese Entscheidung hat die Luftrettung Sauerland gGmbH Klage beim Verwaltungsgericht in Arnsberg eingereicht, anschließend folgte eine ausführliche Klagebegründung. Nun warten die Initiatoren auf eine Entscheidung des Gerichts.