Meschede. . Es gibt einen klaren Zeitplan, jetzt folgen weitere Gespräche und noch in diesem Jahr soll der Baustart sein: Die Stadt Meschede hat einen neuen Partner für das Hertie-Haus.

Ein neuer Investor will das frühere Hertie-Haus umbauen und mit Geschäften beleben. Die Fokus Development AG hat sich die Immobilie gesichert. Bis zum Herbst 2017 soll das Projekt umgesetzt sein. Die Familie Bövingloh, die jahrelang eine Umsetzung ihrer Pläne versprochen hatte, ist damit endgültig raus.

„Wir werden nichts von dem bisherigen Konzept übernehmen, wir verfolgen eine ganz andere Idee“, sagte Axel Funke, der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens gestern Nachmittag bei einer Pressekonferenz im Rathaus. Die neuen Investoren wollen kein klassisches Einkaufscenter errichten, sie wollen vielmehr einzelne Läden, vor allem welche, deren Angebote bisher in Meschede fehlen, ebenso ansiedeln wie möglicherweise Dienstleister oder Gastronomie. „Wir verstehen uns als Teil dieser Innenstadt“, sagte Funke. „Unser Ziel ist es, diesem Teil von Meschede ein neues Gesicht zu verleihen.“ Der Kreisstadt bescheinigt er, ein „interessanter, attraktiver Standort“ zu sein.

Kaufvertrag beurkundet

Der Kaufvertrag über die Hertie-Immobilie ist bereits vom Notar beurkundet worden. In den kommenden Wochen folgen weitere Gespräche mit der Stadtverwaltung, auch der Stadtrat muss letztlich seine Zustimmung geben. Offen ist beispielsweise die Frage, ob die Stadthalle - wie beim Bövingloh-Konzept - verkauft und zurückgemietet wird oder ob sie im Eigentum der Stadt verbleibt. Die Investoren halten sich beide Möglichkeiten offen.

Ihr Konzept, welche Branchen am Winziger Platz einziehen werden und weitere Details, will die Fokus Development AG im Frühsommer öffentlich präsentieren. Der Beginn der Bauarbeiten ist für September dieses Jahres terminiert.

Seit Mitte November, so Bürgermeister Christoph Weber, bestehen vertrauensvolle Kontakte zu dem neuen Partner. Dessen Vorstandschef Funke weiß um eine mögliche Skepsis in Meschede nach dem Bövingloh-Debakel: „Wir stehen in der Verantwortung, damit Sie in Meschede in zwei Jahren nicht wieder genauso weit sind wie heute.“ Das Unternehmen hat auch Referenzobjekte: In Höxter hat es eine ehemalige Hertie-Immobilie binnen acht Monaten umgebaut und komplett vermietet neu eröffnet, in Minden ist ein früheres Hertie-Haus seit drei Wochen im Umbau.