Freienohl. . Udo Steinke engagiert sich gleich in mehreren Vereinen und Initiativen - aus Überzeugung. „Denn“, so sagt er, „in was für einer Welt würden wir leben, wenn alle egoistisch und nur aufs Geld ausgerichtet wären?“
Manche Menschen haben ein so großes Herz, dass sie mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit noch lange nicht genug haben. Das beste Beispiel dafür gibt Udo Steinke aus Freienohl, der gleich vier Ehrenämter mit Herzblut verfolgt. „Es überrascht mich, dass meine Frau mich für diese Aktion angemeldet hat“, gibt er lachend zu. „Denn sie ist diejenige, die wegen meiner vielen Ehrenämter oft zu kurz kommt.“
Angefangen hat alles vor 20 Jahren, als Udo Steinke unter Panikattacken litt, die die Ärzte mit Medikamenten zu stillen versuchten. „Natürlich funktionieren Tabletten. Sie versetzen in eine heile Welt, bis man bemerkt, dass es ohne nicht mehr geht - an diesem Punkt entschied ich mich für eine Entgiftungstherapie und schloss mich anschließend der Selbsthilfegruppe des Kreuzbundes an, mit Erfolg“, erinnert sich der Freienohler an die Zeit, die ihn so sehr prägte, dass er vor zehn Jahren Leiter einer Kreuzbundgruppen wurde.
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„Die Hilfe, die ich damals erhalten habe, möchte ich auch anderen weitergeben.“ Dazu organisiert er Lehrgänge, Sitzungen, Seminare und Ausflüge für die Betroffenen und Angehörigen und schützt gleichzeitig sich selbst vor einem Rückfall. „Ich arbeite mit Menschen zusammen, die an einem Punkt sind, zu dem ich nie wieder zurück will. Umso mehr möchte ich ihnen ins Leben zurück helfen“, erklärt er.
Mit einer ähnlichen Thematik beschäftigt sich der Ehrenamtliche in der „Smiley Kids Gruppe“. Steinke sorgte dafür, dass in Meschede an jedem vierten Samstag im Monat ein Treffen für Kinder suchtbelasteter Eltern stattfindet. „Es hat eine Weile gedauert, eine Pädagogin zu finden, die sich um die Kinder kümmert. Umso trauriger macht es mich, dass nur so wenige das Angebot nutzen. Eltern wollen sich ihre Probleme oft nicht eingestehen.“
Da es für Udo Steinke kaum etwas Schöneres gibt, als andere Menschen und insbesondere Kinder glücklich zu machen, unterstützt er seit der Gründung der Stadtgespräche auch die Aktion „Freude unterm Weihnachtsbaum“. „Wir versüßen Kindern, deren Eltern nicht die Mittel haben, Weihnachten mit einem kleinen Geschenk. Das läuft anonym, Schulen und Kindergärten machen mit. Die Gruppe war so begeistert von dem Konzept, dass wir es einfach umsetzen mussten.“
Der Grund für sein großes Engagement: „Ich kann schlecht nein sagen.“ Wohl deshalb sei er vor einigen Jahren auch der erste Vorsitzende des Bürgerbusvereins in Meschede geworden. Der Bus ermöglicht es Menschen aus dem Haus zu kommen, einkaufen zu gehen und alltägliche Dinge zu erledigen, was sie aufgrund ihres Alters oder einer Behinderung sonst nicht könnten.
„Meine Erfahrungen haben mich erst dahin gebracht, wo ich jetzt bin“, sagt Steinke. „In was für einer Welt würden wir leben, wenn alle egoistisch und nur aufs Geld ausgerichtet wären? Anderen eine Freude zu bereiten, Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und die Dankbarkeit der Menschen kann man mit keinem Geld der Welt bezahlen.“