Beringhausen. . Air-Soft-Spieler hatten der Geisterklinik in Beringhausen zeitweilig neues Leben eingehaut. Doch Ende September ziehen sie ab.

Die Veramed-Klinik wird wieder zur einsamen Geisterklinik. Zum Ende des Monats verlassen die Air-Soft-Spieler, die dort regelmäßig waren, das Gebäude. Sie hatten mit ihrem Uniformen und Waffennachbildungen viele Unbefugte ferngehalten.

Schwere Waffen in den Händen

Wer darauf nicht vorbereitet ist, wird einen gehörigen Schrecken bekommen: Menschen, die wie Soldaten aussehen, stürmen plötzlich über die Flure, ganze Truppen robben vermummt über das Gelände. In ihren Händen halten sie vermeintlich schwere Waffen. Geschossen wird damit auch. Was aussieht wie ein Einsatz einer Sondereinheit von Polizei oder Bundeswehr, ist für die Teilnehmer in Wahrheit nur ein Spiel: Solche Szenen sind seit eineinhalb Jahren an der Veramed-Klinik zu sehen.

Die Akteure dort sind mit Air-Soft-Waffen unterwegs. Sie stellen sich gegenseitig strategische Aufgaben und sehen ihre Planspiele als Sport. Mit „einer Herausforderung für Körper und Geist“ wirbt der eingetragene Verein Team-Sat aus Gladbeck, der aus der Veramed-Klinik den Abenteuerspielplatz „The Hill“ gemacht hat. Geschossen wird mit biologisch abbaubarer Markierfarbe oder die Treffer werden elektronisch erfasst. Zum Ende des Monats rollt die letzte Patrone über die Flure. Die Air-Soft-Spieler ziehen sich aus der Veramed-Klinik zurück.

Über die Gründe ist wenig bekannt. Der Verein teilte seinen Mitgliedern im Internet mit: „Die Nutzung wird ab dem 31. September untersagt.“ Anfragen unserer Zeitung blieben unbeantwortet. Fritz Platzer, der Sprecher der Eigentümergemeinschaft der Veramed-Klinik, teilte auf Nachfrage mit, dass der Verein das Gebäude weiter nutzen könne, dessen Vorstand wolle diese Möglichkeit aber aus organisatorischen Gründen nicht mehr wahrnehmen.

Er hatte die Mitglieder immer gelobt: Sie hätten sich stets korrekt verhalten und nebenbei Unbefugte abgeschreckt. Künftig wird die Veramed-Klinik wieder völlig einsam sein.

Konkrete Pläne von Investoren gibt es weiter nicht. Immerhin: Was zu stehlen war, ist aus dem alten Krankenhaus entwendet worden. Und: Die Patientenakten, die dort lange Zeit lagerten, befinden sich dort inzwischen auch nicht mehr.