Ostwig. . Die Sparkasse Hochsauerland hat ihre Filiale in Ostwig geschlossen. Die Entscheidung trifft vor allem die Senioren hart.
Die Sparkasse Hochsauerland hat ihre Filiale in Ostwig geschlossen. Grund ist nach Angaben von Konrad Lenze, stellvertretendes Vorstandsmitglied, mangelnde Kundenfrequenz. Auf Kritik stößt der Entschluss vor allem bei den älteren Einwohnern des Ortes. „Uns trifft diese Entscheidung hart“, schreibt etwa der 80-jährige Bernhard Kersting in einem Brief an unsere Zeitung.
Zu wenig Kundenverkehr
Lenze könne nur um Verständnis bitten, betont er. Die Zahl der Kunden, die die Filiale während der ohnehin schon eingeschränkten Öffnungszeiten besucht hätten, sei in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgegangen. Mal seien es vier, mal zehn am Tag gewesen. „Wir sprechen hier also im Schnitt von einer Hand voll Kunden täglich“, so Lenze. Angesichts dieser Zahlen sei es nicht mehr zu verantworten gewesen, dort Personal vorzuhalten.
EC-Automat bleibt
„Wir müssen hier die Gesamtheit unserer Kunden im Blick haben“, betont Lenze. Er könne versichern, dass man sich die Entscheidung nicht leicht gemacht habe, sagt er und verweist auf die geringe Entfernung zu den Sparkassen in Nuttlar und Bestwig. Zudem stünden für Service-Geschäfte in Ostwig ja immer noch der EC-Automat und der Kontoauszugsdrucker bereit.
Es sei keineswegs so, dass die Filiale über Nacht geschlossen worden wäre. So wirft es Bernhard Kersting der Sparkasse in seinem Brief an unsere Zeitung vor. Seit der Eröffnung der Filiale sei er Kunde, schreibt er. „Sang und klanglos oder wie treffend in einem Nachruf, plötzlich und unerwartet, ist sie nun geschlossen worden“, heißt es in seinem Brief. Lenze versichert, man habe den Kunden, die in den vergangenen Wochen in der Filiale waren, sehr wohl mitgeteilt, dass die Schließung anstehe.
Keine Übergangslösung
Auch für Ostwigs Ortsvorsteher Manfred Ramspott kam die Schließung überraschend. Den Brief, den die Sparkasse nach eigenen Angaben an ihre Kunden verschickt hatte, hat auch er nicht gesehen. „Das mag aber damit zusammenhängen, dass ich im Urlaub war“, räumt er ein. Er bedauere die Entscheidung des Sparkassen-Vorstandes, sagt Ramspott - ebenso wie die Tatsache, dass er als Ortsvorsteher nicht persönlich über die Schließung informiert worden ist. Ramspott hätte gern versucht, die Sparkasse wenigstens zu einer Übergangslösung zu bewegen.
„Sinnvoll wäre es gewesen“, so der Ortsvorsteher, „zumindest über einen gewissen Zeitraum noch einmal einen Tag in der Woche vielleicht für zwei Stunden zu öffnen, um den älteren Bewohnern zum einen die Bedienung des EC-Automaten und des Auszugdruckers zu erklären.“ Zum anderen, so Ramspott, hätte diese Zeit dann auch dazu genutzt werden können, unwissende Kunden darüber zu informieren, an wen in Bestwig sie sich bei Beratungsbedarf nun wenden können. Für eine solche Übergangslösung sei es nun offensichtlich zu spät. Bei einem Gespräch mit der Sparkasse habe man ihm keine großen Hoffnungen machen können, sagt er.
Geöffnet war die Filiale in Ostwig bereits seit drei Jahren nur noch an zwei Tagen in der Woche.
Weitere Filialen betreibt die Sparkasse Hochsauerland in der Gemeinde Bestwig in den Ortsteilen Ramsbeck, Nuttlar, Velmede und Bestwig.
Die Schließung weiterer Filialen in der Gemeinde Bestwig plant die Sparkasse nach Angaben von Konrad Lenze in nächster Zeit nicht.