Meschede. Ein Hundehasser hat im Hennepark Fleischwurststücke mit Rasierklingen ausgelegt. Dackel Muck’l und sein Herrchen kamen mit einem Schreck davon.

Ein offensichtlicher Hundehasser hat im Hennepark und auch an der Brücke zum Campus gefährliche Köder ausgelegt: In den Fleischwurststücken versteckten sich Rasierklingen. Die Polizei warnt die Hundebesitzer und bittet sie auf verdächtige Wurststücke zu achten und die Hunde nicht frei laufen zu lassen.

Tier will am Bach trinken

Siegfried Sterz ist schier außer sich. Am Sonntagmorgen war er mit seinem Hund Muck’l am Hennepark spazieren. Am kleinen Bachlauf der Henne lässt er seinen Dackel etwas trinken. Plötzlich hat der Hund etwas im Maul. „Ich habe an seiner Leine gezogen. Daraufhin hat er es wieder ausgespuckt.“

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Sterz glaubt nicht, was er da sieht: In einem Stück Fleischwurst hat jemand eine Rasierklinge so säuberlich versenkt, dass sie von außen kaum zu sehen ist.

Er geht sofort zur Polizeiwache und erstattet Anzeige. Auch dort ist man überrascht über den Vorfall. Solche Köder kenne man aus anderen Gegenden, hier in Meschede habe man so etwas bisher nicht gefunden, heißt es in der Leitstelle. Es wird ein weiterer Beamter losgeschickt, um den Bachlauf zu untersuchen. Diese Suche führte zu einem weiteren Fleischwurst-Stück. Kurze Zeit später meldete sich eine weitere Hundebesitzerin bei der Polizei. Sie fand ein entsprechend präpariertes Wurststück in Höhe der Fußgängerbrücke in der Fritz-Honsel-Straße. Dort hatte sich der Hund bereits an der Rasierklinge verletzt.

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Beim tierärztlichen Notdienst hatte gestern Karl-Heinz Bruckhaus aus Bad Fredeburg Dienst. Er rät in so einem Fall auf jeden Fall den Tierarzt aufzusuchen. „Auch wenn im vorderen Maul-Bereich nur leichte Verletzungen zu sehen sind, kann es doch weiter hinten schwerwiegendere Schnitte geben.“ Der Tierarzt habe noch mal andere Möglichkeiten dem Hund ins Maul zu schauen. Auf keinen Fall dürfe man Erbrechen herbeiführen, warnt Bruckhaus, falls das Tier Wurst und Klinge verschluckt habe. „Das muss operativ entfernt werden.“

Viel durchgemacht

Sterz ist so wütend, dass er nicht nur zur Polizei geht, sondern auch direkt zur Zeitungsredaktion: „Was sind das für Menschen, die so etwas einem hilflosen Geschöpf antun!“, schimpft er. Für Muck’l, den Sterz und seine Frau Florentine erst im Alter von acht Jahren aufnahmen, weil sein Besitzer im Altersheim lebte und sein Frauchen plötzlich verstorben war, war dieser Vorfall besonders schmerzhaft. Siegfried Sterz: „Der Hund hat schon so viel durchgemacht und ist trotzdem so ein liebenswerter und ausgeglichener Zeitgenosse - „ein echter Schmusehund.“ Er sagt: „Gott sei Dank ist ihm nichts passiert. Wer so etwas macht, dem würde ich Gleiches wünschen. Bitte warnen Sie die Hundebesitzer!“