Eslohe. . Das, was dort oben auf der Bühne geschieht, macht schon nach wenigen Minuten gute Laune: Mit viel Freude und ebenso viel Engagement bereitet sich die Musical-Company der Realschule Eslohe momentan auf die aufwändigste und komplizierteste Aufführung aller Zeiten vor.
„Wir war’n die 70er“ heißt das neue Stück. Geschrieben haben es die Schüler selbst.
Wahnsinnig
„Ruhe jetzt, das geht so nicht“, ruft Jochen Nowak quer durch die abgedunkelte Aula des Esloher Schulzentrums und kratzt sich am Kopf. Gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Hoffe ist er verantwortlich für das farbenfrohe Musik-Spektakel. 70 Schülerinnen und Schüler sind daran beteiligt. In dieser Woche sind alle zum ersten Mal aufeinandergetroffen. Ein hartes Stück Arbeit für die beiden Lehrer. Bislang hatten sich die Jugendlichen in einzelnen Gruppen vorbereitet - zwei Theatergruppen, eine Showtanz- und Gesangsgruppe, Band und Orchester, eine Kunst- und Kulissenbaugruppe sowie eine Technik- und Baugruppe. Jetzt sollen all die einzelnen Fäden eigentlich zusammenlaufen. So richtig tun sie das allerdings noch nicht. „Manchmal fragt man sich schon, ob man eigentlich wahnsinnig ist, dass man sich so etwas antut“, gesteht Nowak. Derweil gerät die Probenarbeit auf der Bühne erneut ins Stocken - die Akkus in den Headsets sind leer und müssen ausgetauscht werden.
Die Zwangspause nutzen Nowak und Hoffe, um ihre Schüler zu loben. „Man muss sich das mal vorstellen“, sagt Nowak, „die proben hier stundenlang in ihrer Freizeit und sagen am Ende noch ‘Das war richtig geil’“.
Zuversicht mitten im Chaos
Seit acht Monaten bereitet sich die Musical-Company nun schon auf das Stück vor. Seit September wurde auf der Bühne zunächst experimentiert und die Story geschrieben. Seit Februar wird geprobt. Inzwischen ist die Zeit gekommen, die man gemeinhin als „heiße Phase“ bezeichnet. Nur noch wenige Tage, dann ist Premiere. Und obwohl Hoffe und Nowak angesichts des Gewusels um sie herum gern das Wort „Chaos“ in den Mund nehmen, sind sie zuversichtlich: „Am Ende wird wieder alles klappen. Das war bislang immer so.“
Nowak, der den Schülern für die Geschichte des Stücks Eckpunkte seiner eigenen Biographie vorgegeben hat, hat es geschafft, dass das 70er-Jahre-Gefühl auf die 16- und 17-Jährigen übergeschwappt ist. Und dieses Gefühl wird bei den vier öffentlichen Aufführungen auf die Besucher weiterschwappen - so viel steht nach den Eindrücken bei den Proben fest. Wenn sich die Jugendlichen im Saal verteilen und mit den Händen über dem Kopf klatschend „Let the sunshine in“ singen, dürfte es schwer fallen, die eigenen Hände gefaltet in den Schoß zu legen.
Kein Happy End
Gute Laune ist also garantiert, auch wenn die Geschichte kein Happy End hat. „Aber das haben sich die Schüler ja selbst so ausgesucht“, sagen die beiden Lehrer.
Das Stück wird an folgenden Tagen in der Aula des Schulzentrums aufgeführt: Mittwoch, 27. Mai, um 19 Uhr; Donnerstag, 28. Mai, um 19 Uhr, Freitag, 29. Mai, um 19 Uhr sowie am Samstag, 30. Mai, um 15 Uhr.
Karten gibt es ab sofort im Tintenfass Eslohe.