Lüdingheim. . Eine Kuh hat gestern Morgen einen Landwirt aus Lüdingheim schwer verletzt. Das Tier hatte einen Kanister mit Säure-Konzentrat umgetreten.

Eine Kuh hat gestern Morgen einen Landwirt aus Lüdingheim schwer verletzt. Das Tier hatte einen Kanister mit Säure-Konzentrat umgetreten.

Keine Chance

Es ist etwa 8.25 Uhr, als der 35-Jährige im Stall zwischen den Tieren arbeitet. Plötzlich tritt eine der Kühe aus und erwischt den Kanister, in dem sich eine stark ätzende Chemikalie befindet. Sie wird nach Angaben des Dezernats für Arbeitsschutz der Bezirksregierung dazu benutzt, um die Klauen der Tiere zu säubern. Der 35-Jährige hat keine Chance auszuweichen. Er wird von der auslaufenden Flüssigkeit, die unter anderem Essigsäure enthält, getroffen und verätzt. Die Kuh bleibt laut Feuerwehr indes unverletzt.

Großer Aufwand

Mit 35 Einsatzkräften rücken der Löschzug Eslohe und der ABC-Trupp des Löschzugs Meschede aus. Rettungsdienst und Notarzt setzen sich in Bewegung und auch ein Hubschrauber geht in die Luft. Er fliegt den 35-Jährigen später in einer Dortmunder Klinik. Weil die Ärzte dort feststellen, dass auch die Augen des Mannes verletzt worden sind, wird er von dort in eine Spezialklinik weiter verlegt.

Derweil sind die Kräfte der Wehr in Lüdingheim damit beschäftigt, die Stallungen zu reinigen. Nur mit Schutzanzügen dürfen sie den Stall betreten. Mit großem Aufwand wird alles dekontaminiert, was mit der Chemikalie, die üblicherweise großzügig mit Wasser verdünnt wird, in Berührung gekommen ist. Teile des Hofes werden mit Folie ausgelegt.

Dekontaminierungsbecken

Die Feuerwehr richtet ein Dekontaminierungsbecken und eine Schleuse ein, in der die Schutzanzüge nach der Rückkehr aus dem Stall gesäubert werden. „Die Chemikalie wurde unter größter Sorgfalt aufgenommen und sichergestellt“, so Feuerwehr-Pressesprecher Johannes Vollmer. Es sei noch unklar, ob Teile des Arbeitsgerätes der Wehr, das zum Einsatz gekommen ist, gereinigt werden können, oder am Ende entsorgt werden müssen. Bis in den Nachmittag ziehen sich die Aufräum- und Reinigungsarbeiten auf dem Hof.

Bereits am Vormittag ist auch das Dezernat für Arbeitsschutz der Bezirksregierung vor Ort. Weil es sich allerdings um einen Hof handelt, auf dem keine weiteren Mitarbeiter beschäftigt sind, ist die Behörde nach Angaben von Pressesprecher Dr. Christian Chmel-Menges in die weiteren Ermittlungen nicht mehr involviert. Es sei allerdings davon auszugehen, dass sich die Berufsgenossenschaft mit dem Vorfall beschäftigen werde.