Meschede. . Steigende Zahlen an Motorrad-Unfällen: Bei 150 Unfällen im Hochsauerlandkreis sind 2014 zwei Kradfahrer getötet und 156 verletzt worden.

Sorgen bereiten der Polizei auch die Motorradfahrer. Bei 150 Unfällen (plus zehn) im Kreis starben 2014 zwei Kradfahrer, 156 wurden verletzt. Die Verletztenzahl bedeutet den höchste Stand seit 1998. In Meschede verdoppelte sich die Anzahl der Verunglückten, nur in Medebach und Sundern ging sie zurück. Mehr als jeder vierte Schwerverletzte eines Unfalls im HSK war im vergangenen Jahr ein Motorradfahrer.

„Traurige Berühmtheit“, sagt die Polizei selber, hat inzwischen der Hirschberger Weg bei Meschede erlangt. Inzwischen sind im letzten Jahr auf der Straße sogar „Rüttelstreifen“ angebracht worden, die Motorradfahrer zum Abbremsen zwingen sollen. Josef Jakobi, Leiter der Direktion Verkehr der Kreispolizeibehörde, hält sie aber nicht für ausreichend – zumal sie 80 Meter von den Kurven entfernt liegen: „Die Straße ist nicht entschärft, auf keinen Fall.“

Kradfahrer Hauptverursacher

Nach Anbringung der Rüttelstreifen, sagt Jakobi, ereignete sich ein schwerer Unfall zwischen einem Motorradfahrer, der zu schnell aus der Kurve kam, und einem wendenden Fahrschulwagen ausweichen wollte. Der Motorradfahrer wurde schwerst verletzt: „So schnell kann kein Fahrlehrer ausweichen. Das sind die Folgen von 180 PS.“

Auch weiterhin bestehe eine besondere Klientel, die – mit Stoppuhren und Helmkameras – zu Rennen auf kurvenreichen Strecken ins Sauerland kommen, so Jakobi. Eine Mär ist übrigens, dass Motorradfahrer behaupten, sie kämen bei Unfällen unverschuldet zu Schaden – eigentlich seien Autofahrer schuld. 2014 waren aber tatsächlich in 140 der 150 Unfälle die Motorradfahrer verantwortlich.

Gefahren in der Gruppe

Nicht nur riskantes und zu schnelles Fahren ist die Hauptunfallursache. So ist das beliebte Gruppenfahren viel gefährlicher als angenommen – „das vorausschauende Fahren ist hier nicht immer anzutreffen“.

Hinzu kommen Bedienfehler: Motorradfahrer sind häufig ältere Wiedereinsteiger, die sich zwar große Maschinen leisten können, aber nur wenig Zeit in das Fahrtraining investieren, so die Einschätzung von Josef Jakobi.JK