Meschede. . Anna Siebrichhausen (22) übernimmt den Markant Markt an der Hückeler Höhe.
Sie wirkt mit ihrer zierlichen Figur und dem frechen Rotschopf genauso jung wie sie ist: 22. Doch trotz des Alters bleibt Anna Siebrichhausen die Ruhe selbst – und das obwohl Mitarbeiter und Handwerker ständig etwas von ihr wissen wollen und um sie herumwuseln. Die Wenholthauserin hat sich einen Traum erfüllt: Am Mittwoch eröffnet sie um acht Uhr ihren ersten Lebensmittelmarkt.
Die Leiterin des Markant-Marktes kommt aus einer Familie von Einzelhändlern – und auch wenn Albert Siebrichhausen der Geschäftsführer aller vier Siebrichhausen-Märkte ist, steckt auch eine ganze Portion Frauen-Power dahinter: Alle vier Märkte, in Wenholthausen, Bad Fredeburg, Schmallenberg und jetzt auch der 700-Quadratmeter-Markt in Meschede werden von Frauen geleitet.
Frage: Sie kommen aus einer Familie von Lebensmittel-Einzelhändlern – wie hat Sie das geprägt?
Anna Siebrichhausen: Ich bin damit aufgewachsen. Mein Großvater hat schon den Lebensmittelmarkt Siebrichhausen in Wenholthausen eröffnet. Meine Mutter hat dort im Geschäft gearbeitet, und wir haben über dem Laden gewohnt. Wenn ich etwas von ihr wollte, wusste ich, wo ich sie finde – an sechs Tagen in der Woche.
Der Einzelhandel hat es nicht leicht. Der Trend geht – wie zuletzt bei Edeka und Tengelmann – zu immer größeren Zusammenschlüssen. Ihr Vorgänger hat den Markt geschlossen, weil er angeblich nicht rentabel war. Woher nehmen Sie die Gewissheit, dass es sich trotzdem lohnt?
In der Nähe des Marktes liegt ein riesiges Wohngebiet. Dazu kommt das Gewerbegebiet und viele Autofahrer nutzen den Schlahbruch als Durchgangsstraße. Wir glauben, dass wir das richtige Voll-Sortiment für den schnellen Einkauf haben. In den noch größeren Märkten braucht man ja schon eine halbe Stunde, um mit dem Einkaufswagen durch alle Gänge zu fahren. Hier bei uns kann man mal eben durchhuschen. Und unsere Eigenmarke ist auch nicht teurer als die Angebote der Discounter.
Die Bünting-Gruppe, zu der auch ihr Markant-Markt gehört, bietet auch Lebensmittel im Online-Handel an. Gibt es das auch über ihr Geschäft – und was ist mit einem Lieferservice beispielsweise für Senioren?
Online-Handel läuft allein über die Homepage der Bünting-Gruppe. Und einen Lieferservice wollen wir hier vorerst nicht anbieten. Das gibt es schon in Schmallenberg und es bedeutet einen enormen Zusatzaufwand.
Was macht den Unterschied zu den Discount-Märkten aus?
Wir sind selbstständig, kein Regiebetrieb und können daher über vieles selbst entscheiden – auch was unser Sortiment angeht. An der Hückeler Höhe bieten wir beispielsweise auch Blumen, die Weltbier-Abteilung, einen Paketshop und Produkte für allergiearme und glutenfreie Ernährung. Die Metzgerei Merte und Bäckerei Sommer ergänzen unser Sortiment. Außerdem sind wir ein familiärer Betrieb. Wir setzen auf den persönlichen Service. Wenn Kunden bei mir etwas suchen, kann ich es meist auch besorgen.ut