Grevenstein. . Erstmals seit zehn Jahren ist nach Einschätzung des Brauer-Bundes in Deutschland wieder mehr Bier getrunken worden. Auch die Brauerei Veltins hat nach Informationen unserer Redaktion 2014 den Ausstoß gesteigert. Es läuft so gut, dass zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden.

Pressesprecher Ulrich Biene bestätigte, dass bei Veltins 20 neue Stellen geschaffen werden. Die eine Hälfte soll den Standort Grevenstein stärken, die andere den Vertrieb ergänzen. „Das Ziel ist, unsere Marktposition weiter auszubauen“, sagte Biene. Veltins steigert die Zahl der Mitarbeiter erstmals auf mehr als 600 - „das ist ein deutliches Signal“, so Biene.

Für 2014 rechnet die Brauerei erneut mit einem erfolgreichen Jahr. Während Biermix-Getränke und Fassbrausen in der Vergangenheit die Umsatztreiber waren, ist es dieses Mal das klassische Pils, das spürbar im Plus liegt. „Wir haben deutliche Zuwächse auch außerhalb von Nordrhein-Westfalen, vor allem in Sachen-Anhalt und Thüringen“, erklärte Biene. Als „Selbstläufer“ bezeichnete er das Greven­steiner Landbier, das erstmals in diesem Jahr auf den Markt gekommen war. „Wir haben doppelt so viel verkauft wie vorhergesagt.“

Unter Druck

Etwas weniger Durst verspürten die Verbraucher dagegen auf den Biermix „V+“. Nach Einschätzung der Brauerei macht sich der demographische Wandel hier bemerkbar, die junge Zielgruppe schrumpft. „Und diejenigen, die älter werden, greifen offenbar statt zum Biermix mit Lemon nun zum klassischen Radler“, so Biene. Hier verkaufte die Brauerei spürbar mehr, genauso wie beim alkoholfreien Bier.

Für das kommende Jahr seien bisher keine neuen Produkte in Planung, berichtete Biene. „Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass noch etwas kommt.“ Grundsätzlich stehen die deutschen Brauer unter Druck: Sie rechnen aufgrund schrumpfender Einwohnerzahlen eigentlich jährlich mit ein bis zwei Prozent weniger Umsatz an Bier und versuchen mit neuen Produkten dagegen zu halten.

Investiert wird von Veltins unterdessen weiter am Standort Grevenstein: Zurzeit wird für 500 000 Euro eine neue Lagerhalle errichtet. Dort soll Saisonware gelagert werden, um schnell auf die Nachfrage reagieren zu können.