Lendringsen. Seit mehr als einem halben Jahr zerstören unbekannte Vandalen immer wieder Teile des Spielplatzes vom Kindergarten St. Martin in Lendringsen. „Wir können keinen Tag mit den Kindern nach draußen, ohne vorher alles zu kontrollieren”, sagen die Erzieherinnen.

Auf dem schwer einsehbaren Privatgelände lassen die Täter nicht nur leere Bierflaschen, gefährliche Scherben, Zigaretten und zerbrochene Feuerzeuge liegen — seit vergangenem November zerstören Unbekannte immer wieder mutwillig Eigentum des katholischen Kindergartens.

Ein Spielhäuschen musste komplett erneuert werden, nachdem die Vandalen aufs Dach sprangen, die Fenster zerschlugen und so gegen die Türen traten, dass sie sich verzogen. Eine Bank und ein Tisch wurden angekokelt und mit Hilfe einiger Bretter zur Skaterbahn gemacht. Dabei zersplitterte das Holz. Eine andere Bank wurde ebenfalls zerstört.

„Mittlerweile müssen wir alles verriegeln”, schimpft Erzieherin Kathrin Wächter. Immer wieder werden Palisaden raus- und Latten abgerissen. „Es ist einfach ärgerlich”, sagt Regina Mörig, Leiterin des Kindergartens. In die Reparaturen fließe „kleckerweise” Geld, das man eigentlich nicht habe.

Der „Höhepunkt” des Vandalismus': Vor zwei Tagen entdeckten die Erzieherinnen zwei Kothaufen mit Toilettenpapier — einen draußen vor einem der Spielhäuschen und einen mitten in einem kleinen Stollen der Spielburg. „Ein Hund war das nicht.”

Seit der Hausmeister im vergangenem Sommer aus dem Gebäude gezogen ist, wurden abends öfter Jugendliche auf dem Spielplatz gesehen. „Aber wir haben noch niemanden erwischt.” Wegen geringer Erfolgsaussichten hatten die Erzieherin bisher keine Anzeige erstattet. Die Polizei will aber nun aktiv werden: „Wir werden uns um das Problem kümmern”, verspricht Norbert Pusch, Presseprecher der Kreispolizei.

Selbst mit einem höheren Zaun können die Täter den privaten Spielplatz über den angrenzenden öffentlichen Spielplatz erreichen. Deshalb hofft der Kindergarten auf Mithilfe: „Jeder, der etwas mitbekommt, kann sich bei der Polizei melden”, bitten die Erzieherinnen.