Menden. Große Änderungen in der heimischen Krankenhauslandschaft. Die drei Hospitäler in Menden, Balve und Iserlohn sollen zu einem Krankenhaus fusionieren. Für Patienten und Mitarbeiter werde es „keine besonderen, neue Auswirkungen geben”, so Thomas Wülle, Geschäftsführer der Hospitalvereinigung.
Kooperiert haben das Mendener Vincenz-Hospital, das Balver St.-Marien-Hospital und das Iserlohner Elisabeth-Hospital schon länger. Unter dem Dach der Katholischen Hospitalvereinigung wurde zum Beispiel eine gemeinsame Zentral-Sterilisation für alle drei Häuser betrieben, ebenso wurden der Einkauf, das Labor und die Geschäftsführung konzentriert.
Kaufmännische Gründe
Jetzt geht man aber einen entscheidenden Schritt weiter: Die Verschmelzung der drei Häuser ist geplant. Ab 2010 soll es dann ein einziges Krankenhaus geben — allerdings weiterhin mit den drei einzelnen Standorten in Balve, Iserlohn und Menden. Rein kaufmännische Gründe habe dieser Plan, so Geschäftsführer Wülle. Denn aus abrechnungstechnischen Gründen habe ein einzelnes großes Krankenhaus mehr Spielräume als drei kleine.
Wülle verdeutlicht es an einem Beispiel: Die gesetzliche Lage sehe vor, dass ein Krankenhaus, das mehr Patienten behandele als vorher mit der Krankenkasse vereinbart, diesen Mehraufwand nicht voll bezahlt bekomme. Obwohl der Patient zu 100 Prozent behandelt werde, werde lediglich ein geringer Prozentsatz bezahlt. „Eine der großen Ungerechtigkeiten der Gesundheitspolitik, denn wer kann schon im Voraus seine Belegung kennen?”, schimpft Wülle. Da mit der Fusion auch die Patientenzahlen der drei Häuser zusammengelegt werden, könne die Hospitalvereinigung ihr Budget flexibler gestalten.
"Logische Konsequenz"
„Die politischen und finanziellen Umstände zwingen die Krankenhäuser zu weiteren Überlegungen”, so Wülle. Der Beschluss zur Fusion sei vom Verwaltungsrat und den Kirchenvorständen vor Ort abgesegnet worden. „Eine Fusion der drei Krankenhäuser ist damit nichts anderes als eine letzte, logische Konsequenz, die den Bestand der Häuser ebenso sichern soll, wie das Leistungsgspektrum für unsere Patienten.”
Ob es für die Mitarbeiter tatsächlich keine „besonderen Auswirkungen” geben wird, ist indes noch fraglich. So ist unter anderem wohl durchaus angedacht, dass Ärzte aus Menden demnächst auch Dienst in Iserlohn und Balve leisten.