Menden. .
Sie ist eine der ältesten Arztpraxen in Menden: Am heutigen Donnerstag, 30. Oktober, vor 60 Jahren eröffnete Internist und Hausarzt Dr. Egon Terstappen seine Praxis in Menden. Vor knapp einem Vierteljahrhundert ist sein Sohn Dr. Andreas Terstappen mit in die Praxis eingestiegen, die sich an der Pastor-Quade-Straße in der Innenstadt befindet.
Erster Standort Hochstraße
Als Dr. Egon Terstappen die Praxis 1954 – damals an der Hochstraße, später an der Pastoratstraße – eröffnete, waren besonders Hausärzte quasi 24 Stunden im Einsatz. „Damals gab es noch keinen zentralen Notdienst“, blickt Dr. Andreas Terstappen zurück. „Der Hausarzt musste daher oft rund um die Uhr erreichbar sein. Das war damals völlig normal.“ Eine klare Trennung von Arbeit und Freizeit war kaum möglich. Das indes machte Dr. Egon Terstappen nichts aus, wie sich die beiden Praxisfachkräfte Marion Neumann und Ruth Melletat erinnern: „Er war in dieser Hinsicht ein typischer Hausarzt der damaligen Zeit.“
Vieles hat sich geändert im Laufe der Jahrzehnte. Während heute der PC aus der Praxis nicht mehr wegzudenken ist, gab es in den Anfangsjahren „ein kleines Holzkästchen für die Karteikarten“, erzählt Marion Neumann, die seit 1965 (!) in der Praxis arbeitet. Zudem seien die Patienten heute aufgeklärter als in früheren Jahren, berichtet Dr. Andreas Terstappen. Das sei allerdings nicht immer hilfreich. Denn dank eigener Internetrecherchen vor dem Arztbesuch kämen Patienten bisweilen auch „völlig verunsichert“ in die Praxis. Dann muss der Mediziner erst mal viel erklären und Sorgen und Ängste entkräften. Ohnehin sei bei Patienten der Bedarf, mit jemandem zu reden, jemandem zum Zuhören zu haben, immens gewachsen.
Viele Jahre Gemeinschaftspraxis
1990 stieg Dr. Egon Terstappens Sohn Andreas mit in die Praxis ein. Für den heute 58-jährigen Mediziner stand schon früh fest, dass er gern in die Fußstapfen seines Vaters treten wollte: „Ich wusste eigentlich schon mit 14, dass ich das gleiche machen wollte wie mein Vater“, erinnert sich der Internist. Viele Jahre arbeiteten Vater und Sohn partnerschaftlich zusammen – zunächst als Gemeinschaftspraxis, später übernahm Dr. Terstappen Senior vor allem die Hausbesuche, bis er 2004 im Alter von 83 Jahren endgültig in den Ruhestand ging. Auch in den Folgejahren kam er regelmäßig zu Besuch in die Praxis. Im Januar 2008 verstarb der bei Kollegen und Patienten gleichermaßen geschätzte Hausarzt.