Menden. .
Der Wolf kehrt zurück. Aktuell sind in Deutschland 26 Wolfsrudel oder -paare und drei sesshafte Einzelwölfe nachgewiesen, insbesondere in den östlichen Bundesländern und zuletzt auch im benachbarten Niedersachsen. Aber in Nordrhein-Westfalen, oder sogar in Menden? Stadtförster Dirk Basse ist überzeugt: „Rein theoretisch kann auch bei uns morgen die Meldung kommen, dass ein Wolf gesichtet wurde. Die Tiere wandern in unsere Richtung.“ Als Obmann für Naturschutzfragen beim Hegering Menden hat er für den 23. Oktober eine Wolfsexpertin zu Oberkampf eingeladen. Helene Möslinger berichtet ab 19 Uhr über Wölfe in Deutschland und darüber, was sich mit ihrer Rückkehr ändert.
Jäger und Landwirte sollen mitreden
Dirk Basse ist fasziniert vom Wolf. Dennoch ist er vor allem realistisch: „Man sollte seine Rückkehr nicht verklärt sehen. Wenn er kommt, wird es Probleme geben.“ Er will frühzeitig aufklären und das Gespräch suchen. „Ich finde es wichtig, früh damit anzufangen und die Jägerschaft, aber auch die Landwirte mit ins Boot zu holen.“ 2003 hatte er sich erstmals mit dem Büro Lupus, Institut für Wolfsforschung in Deutschland, in Verbindung gesetzt und die Biologin und Wolfsexpertin Gisa Kluth zu einem Vortrag nach Menden eingeladen. Inzwischen ist das Thema viel konkreter als noch vor elf Jahren. „Obgleich Wölfe mit Sicherheit nicht in der Waldemei leben und dort ihre Jungen großziehen werden“, erklärt Dirk Basse. Dafür sei die Scheu der Tiere viel zu groß. Der Arnsberger und auch der Balver Wald böten jedoch durchaus Potenzial. Auf ihren Wanderungen könnten Wölfe dann auch Mendener Gebiet streifen.
Passend zum Vortrag am 23. Oktober holt Dirk Basse über den Landesbetrieb Wald und Holz NRW auch eine passende Ausstellung in das Haus Oberkampf, die unter anderem einen präparierten Wolf zeigt, über die Biologie der Tiere informiert und seine potenzielle Rückkehr thematisiert. Die Referentin des Abends, Biologin Helene Möslinger ist Mitarbeiterin im Kontaktbüro „Wolfsregion Lausitz“ in Sachsen und unterstützt zusätzlich die Monitoringarbeiten des Wildbiologischen Büro „Lupus“. Im Anschluss an ihren Vortrag steht sie den Zuhörern Rede und Antwort.
Der Vortrag „Wölfe in Deutschland, was ändert sich?“ beginnt am Donnerstag, 23. Oktober, um 19 Uhr im Haus Oberkampf. Die Vortrags-Veranstaltung steht jedem Interessierten offen. Der Eintritt ist frei.