Menden. .
Was vor 330 Jahren mit ersten Aufträgen begann, ist am Samstagabend in besonderer Weise vollendet werden. Das einst von Wennemar Schmittmann gestiftete Retabel (Altaraufsatz)-Kunstwerk hat nach der Restaurierung einen herausragenden Platz in der Vincenz-Kirche erhalten.
Professor Christoph Stiegemann, Direktor des Erzbischöflichen Diözesanmuseums, teilte mit vielen Mendenern nach der Segnung des Retabels die große Freude: „Es ist eines der schönsten im Bereich der kirchlichen Denkmalpflege.“
Kreis geschlossen
Dass Menden dieses Ereignis in besonderer Weise feiern durfte, ist gleichermaßen einem großen Zufall und einer Vision zu verdanken: Nachdem im Jahr 2003 bei einer bistumsweiten Inventarisierung im Kirchturm St. Vincenz das seit Jahrezehnten verschollen gelaubte Retabel entdeckt wurde, handelten der damalige Pfarrer Bernhard Brackhane und Engelbert Sauer, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands. So konnte der kunsthistorische Schatz gesichert werden. Es gab schnell Überlegungen, das Retabel zu restaurieren und wieder im Gotteshaus aufzustellen. Am Samstagabend schloss sich der Kreis.
Brackhane kam Samstag eigens von Bielefeld nach Menden, nahm zur Vesper bescheiden hinten im Seitenschiff Platz. Auch für ihn war es ein besonderer Augenblick, als sein Nachfolger Jürgen Senkbeil das Retabel segnete. Ähnliches galt für Bruno Kresing (84), ab 1955 Vikar der Vincenz-Gemeinde und später Generalvikar des Erzbistums.
Jutta Törnig-Struck würdigte vor allem den Menschen Schmittmann, der zu den herausragenden Persönlichkeiten der Mendener Stadtgeschichte zählte.