Halingen. .

Schwere Laster donnern über die Halinger Dorfstraße. An Tempo 30 hält sich sowieso keiner. Für Westfalenpost-Leser Günter Wyczisk sind das alles Fakten. Der Halinger ärgert sich massiv über Raserei auf der Dorfstraße. „Die Geräusche, die dabei entstehen, sind für mich unerträglich geworden.“ Der Schwerbehinderte fühlt sich hinter seinem Wohnzimmerfenster, das direkt an der Dorfstraße liegt, wie auf einer Bundesstraße.

Der 66-Jährige klagt über rasende Fahrzeuge aller Art. „Ob die Busse der MVG oder Lkw oder die schweren Fahrzeuge der Müllabfuhr, alles fährt viel zu schnell“, sagt der Halinger. Dazu komme noch der schlechte Straßenzustand. In der Tat: Die Dorfstraße ist schon seit Jahren in einigen Bereichen ein Flickenteppich.

Bislang kein Handlungsbedarf

Aus Sicht der Stadt gab es bislang noch keinen Handlungsbedarf in Halingen. Wyczisk sei der erste Bürger, der sich offiziell beschwert habe, sagt Stadtsprecher Manfred Bardtke. Weitere Beschwerden lägen nicht vor. „Alle Beteiligten kommen zu der Einschätzung, dass die Raserei in Halingen eher subjektiv empfunden sein muss.“ Wegen der Rechts-vor-Links-Regelung und sogar wegen des schlechten Straßenzustands gilt die Halinger Dorfstraße zumindest theoretisch nicht als Raserstrecke.

Trotzdem wolle die Stadtverwaltung auf Nummer sicher gehen. „Wir werden eine 24-stündige verdeckte Geschwindigkeitsmessung durchführen“, sagt Bardtke. Das geschehe natürlich nicht an irgendeinem besonders verkehrsarmen Tag in den Ferien, sondern an einem Durchschnittswochentag. „Dann haben wir belastbare Zahlen.“

„Ich fühle mich als Bürger der Stadt Menden, in der ich vor 66 Jahren geboren bin, total im Stich gelassen“, sagt Wyczisk. Das will die Stadtverwaltung so natürlich nicht stehen lassen.

Mess-Ergebnisse für die Politik

Die Behörde will die Ergebnisse der Messung auch der Politik präsentieren. Wenn sich Auffälligkeiten zeigen, müsse über Konsequenzen geredet werden. Die Tempo-30-Zonen sind immer wieder Gegenstand von teils heftigen Diskussionen.