Menden. . Nur 16,7 Prozent der Wahlberechtigten sind in Menden zur Landrats-Stichwahl gegangen. Amtsinhaber Thomas Gemke (CDU) setzte sich deutlich gegen Herausforderer Lutz Vormann (SPD) durch. In der Summe hat er aber nur einen Bruchteil der Menschen im Märkischen Kreis hinter sich.
Thomas Gemke bleibt Landrat. Der CDU-Mann setzte sich mit 62 Prozent der Stimmen erwartet deutlich gegen seinen Herausforderer Lutz Vormann von der SPD durch. Die Wahlbeteiligung sank bei der Stichwahl aber auf einen historischen Tiefstand. Im Märkischen Kreis warfen am Sonntag nur 19,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme in die Urne, in Menden sogar nur 16,7 Prozent.
Das sei „eine Katastrophe“ hieß es am Sonntagabend einstimmig. Ein besonders krasses Beispiel: Im Wahllokal auf dem ehemaligen Kasernengelände gaben nur 17 von 870 Wahlberechtigten ihre Stimme ab – weniger als zwei Prozent. Wahlleiter Alfred Schmidt kündigt organisatorische Konsequenzen für die Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr an: „Wir werden mehrere Wahllokale zusammenfassen.“ Schon jetzt hatten die Verantwortlichen die Zahl der Wahlhelfer auf ein Minimum verkleinert. Denn schon bei der Kommunalwahl am 25. Mai lag die Beteiligung nur bei 42,3 Prozent. Weil Thomas Gemke unter sechs Bewerbern um das Landratsamt im ersten Wahlgang knapp keine absolute Mehrheit holte, wurde die Stichwahl nötig.
Gemke feiert ein bis zwei Tage
Die niedrige Wahlbeteiligung führt auch dazu, dass Alt- und Neu-Landrat Thomas Gemke aus Balve gerade einmal die Stimmen von gut zwölf Prozent aller Wahlberechtigten im Märkischen Kreis auf sich vereinigt. Gemke selbst stand am Sonntag nicht mehr für ein Gespräch zur Verfügung. Er habe jede Menge mit den Gratulanten zu tun, ließ die Pressestelle des Kreises übermitteln. Sie zitiert Gemke mit dem Satz: „Ich freue mich über das schöne Wahlergebnis.“ Gemke kritisiere, dass es Stichwahlen gebe. Er werde jetzt ein bis zwei Tage feiern.
Auch Herausforderer Lutz Vormann war nach der Niederlage, die nach nur einer Stunde Auszählzeit besiegelt war, nicht mehr erreichbar. Er hatte sein Handy abgestellt.