Halingen. .

Es ist der Traum von einem eigenen Landgasthof, der nun platzen könnte. Als Adem Povataj Anfang vergangenen Jahres die Gaststätte „Hoenhorst“ bei der Durchfahrt zufällig entdeckte, kaufte er die einstige Traditionsgaststätte. Nun, gut ein Jahr später, hat er knapp 380 000 Euro ausgegeben. Und braucht auf den letzten Metern zum Ziel ganz dringend einen finanzkräftigen Investor.

„Ich habe nicht geahnt, dass ich so viel Geld in die baulichen Arbeiten hier stecken muss“, sagt Adem Povataj rückblickend. Als er das Haus besichtigt habe, sei es dunkel gewesen, „es gab keinen Strom“. Er habe gedacht, dass er die Gaststätte nach relativ geringem Aufwand schnell wieder würde öffnen können. „Aber ich musste quasi eine Kernsanierung machen.“ Leitungen, Heizung, Dach, Fenster – es gibt kaum etwas, das er in den vergangenen Monaten nicht hat erneuern lassen. Mit den Handwerkern hat der 61-Jährige auch selbst mit angepackt und Tag und Nacht in dem maroden Gebäude gearbeitet. 76 000 Euro hat er für den Kauf bezahlt, rund 300 000 Euro habe er in die bisherigen Arbeiten gesteckt. Ein Teil des Geldes stammt von einer Brauerei, ein weiterer Teil ist Adem Povatajs eigenes Erspartes, „und dann habe ich mir noch privat Geld geliehen“. Der Geschäftsmann, der zuvor in der Gebäudereinigung und im Trockenbau selbstständig war, hat seine übrigen beruflichen Aktivitäten auf Eis gelegt. Auch seinen früheren Wohnort Düsseldorf hat er verlassen, um in Menden heimisch zu werden. Bei seinen Bemühungen, die Gaststätte zu neuem Leben zu erwecken, wurde er tatkräftig unterstützt von Walter Kolanowski (MK Immobilien), der das Haus auch an ihn vermakelt hatte: „Er hat mir immer geholfen.“

Adem Povataj fehlen 80 000 Euro: „Dann könnten die restlichen Arbeiten erledigt werden.“ Die Toiletten sind noch nicht fertig, und auch der Bodenbelag fehlt noch. Finde sich ein privaten Investor, könnten die Arbeiten innerhalb von knapp fünf Wochen abgeschlossen werden: „Dann könnte ich eröffnen.“ Auch neue Arbeitsplätze – „mindestens sechs“ – könne er dann in Halingen schaffen.

Immer noch Hoffnung

Eine Bank, die die Rest-Finanzierung übernehme, habe er bislang nicht gefunden, berichtet der 61-Jährige, der aus dem Kosovo stammt und seit 35 Jahren in Deutschland lebt. Denn die Brauerei blockiere als Darlehnsgeber den für die Banken wichtigen ersten Rang im Grundbuch. Deshalb setzt er nun auf einen privaten Unterstützer. Die Hoffnung, dass sich jemand findet, will Adem Povataj nicht aufgeben: „Ich bin ein Dickschädel. Wenn ich etwas anfange, dann höre ich nicht einfach auf.“