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Im Mendener St.-Vincenz-Krankenhaus hat es in diesem Jahr bislang keinen einzigen neuen – meldepflichtigen – Fall gegeben, bei dem sich ein Patient im Krankenhaus mit dem MRSA-Erreger angesteckt hat. Der MRSA-Erreger (Methicillin resistenter Staphylokokkus aureus) ist ein Keim, der gegen Antibiotika Resistenzen entwickelt hat, was sich gerade auf geschwächte Patienten verheerend auswirken kann.
Etwa 50 bis 60 Patienten gibt es jährlich, die einen MRSA-Keim bereits haben, wenn sie neu im Krankenhaus aufgenommen werden, berichtet Rainer Belz, Hygienefachkraft im Mendener Hospital. Denn mittlerweile werden Patienten, die zu einer Risikogruppe gehören – zum Beispiel chronisch Kranke, Menschen aus Krisengebieten oder Patienten aus einem Altenheim – , routinemäßig auf den Keim untersucht. Meist erfolgt dies mit einem Rachen-Nasen-Abstrich. Nachweisbar ist der Keim auch per Blut- oder Liquoruntersuchung. Innerhalb von 24 Stunden liegt das Ergebnis vor. Hat der Patient den MRSA-Keim, wird eine entsprechende Sanierung durchgeführt, erklärt Magdalena Knipp, Fachdienstleiterin Gesundheitsschutz und Umweltmedizin des Märkischen Kreises. „Das kann längere Zeit dauern.“ Dabei werden die MRSA-Bakterien von der Haut und den Schleimhäuten des Patienten entfernt.
„Der beste Schutz vor dem Keim ist eine gründliche Händedesinfektion“, betont Hygieneexperte Rainer Belz. Nicht nur im Eingangsbereich und in der Cafeteria, sondern auch vor oder in jedem Patientenzimmer befinden sich die entsprechenden Desinfektionsspender – für das Personal und natürlich auch für die Besucher. „Im Mendener Krankenhaus haben wir in den verschiedenen Bereichen insgesamt mehrere hundert Spender im Einsatz“, erklärt Rainer Belz. Das Personal sei entsprechend geschult worden.
MRSA-Keim in der Nase
Doch nicht jeder, der den MRSA-Keim hat, erkrankt. „Man muss unterscheiden zwischen einer Kolonisation – wenn jemand den Keim zum Beispiel in der Nase hat, ansonsten aber gesund ist und dann den Keim auch wieder verlieren kann – und einer Infektion, bei der jemand dann beispielsweise Fieber bekommt und eine Wunde eitert und nicht heilt“, erklärt Rainer Belz. „Wenn man nur kolonisiert ist, merkt man das nicht.“
Patienten, die auf Nummer sicher gehen wollen, können sich bei der Aufnahme ins Krankenhaus testen lassen, erläutert Rainer Belz. Werde ein Patient negativ getestet, erkranke dann während des Krankenhaus-Aufenthaltes am MRSA-Keim, „dann kann das ja auch haftungsrechtliche Auswirkungen haben“.