Menden. . 5300 Euro aus der Mannschaftskasse für die Tour mit seinen Teamkameraden nach Mallorca hat ein heute 29-jähriger Sportler aus Menden veruntreut. Weitere 4000 Euro, die Leihgabe eines Bekannten, soll der Mendener ebenfalls verprasst haben. Seine angebliche Spielsucht könnte ein Motiv gewesen sein. Das Amtsgericht Menden verurteilte den Angeklagten zu einer Gesamt-Geldstrafe von 2000 Euro.

Regelmäßig machen die Vereinsmitglieder eine gemeinsame Tour, um den Zusammenhalt der Sportler zu stärken. Im Jahr 2012 war die Kurzreise nach Mallorca geplant. Der 29 Jahre alte Mendener, nicht vorbestraft, soll 5300 Euro von den Teilnehmern eingesammelt und dann aber für sich behalten haben. Weitere 4000 Euro, die ihm ein Bekannter geliehen hat, soll er ebenfalls verprasst haben.

2000 Euro Geldstrafe rechtskräftig

Der Strafbefehl lautete zunächst: 80 Tagessätze zu je 25 Euro, also insgesamt 2000 Euro Geldstrafe. Dagegen hatte der Angeklagte Einspruch erhoben, deshalb war die Verhandlung angesetzt worden. Der 29-Jährige erschien aber nicht zum Gerichtstermin, der Strafbefehl und die Geldstrafe sind also rechtskräftig.

Nun waren zwei der neun Geschädigten ins Gericht gekommen. Die Fahrt nach Mallorca sei man damals angetreten. „Die eine Woche hat dann jeden 2000 Euro gekostet, weil jeder den Betrag ja doppelt zahlen musste“, berichtet einer von ihnen. Auch den 29-Jährigen habe man noch mitgenommen. „Die Fahrt war bedrückend und für die Gemeinschaft belastend“, erzählt ein Mitreisender. „Er ist ein Pfundskerl gewesen. Jetzt hat er sich alles kaputt gemacht.“

Spielsucht vermutlich das Motiv für Unterschlagung

Die Sportler vermuten, dass es Spielsucht war, die den Mann zur Veruntreuung und Unterschlagung verleitet hat. Man habe versucht, ihn zu Suchtexperten zu vermitteln – ohne Erfolg. Er spielt jetzt nicht mehr im Verein: „Und das Vertrauen ist auch weg“, sagen seine ehemaligen Vereinskameraden. Die Fahrten wird es weiterhin geben: „Aber jetzt sammelt der Trainer selbst das Geld ein.“ Private Klagen wollen die Sportler nicht anstreben: „Das Geld ist verbrannt."