Menden. . Schock um Mitternacht: Ein Räuber mit Pistole überfiel in der Nacht zu Dienstag eine Spielhalle am Walzweg in Menden-Lendringsen. Zurück blieb die schockierte 18-jährige Angestellte. Über die Beute schweigen sich Polizei und Betreiber aus – aus gutem Grund.
Der letzte Gast wollte nicht nur spielen. Ein bewaffneter Mann hat in der Nacht zu Dienstag die Spielhalle am Walzweg in Lendringsen überfallen. Zur Beute wollen sich Polizei und Spielhallenbetreiber nicht äußern. Zurück blieb eine schockierte 18-jährige Angestellte. In der Nachbarschaft blickt man sowieso schon mit Skepsis auf die bunt beklebte undurchsichtige Fensterfront.
Normalbetrieb am Tag danach
Rückblick: Der Täter war am späten Montagabend gegen 23.55 Uhr in die Spielhalle gestürmt. Sein Gesicht versteckte er hinter einer Strumpfmaske. Mit der Schusswaffe in der Hand lief der etwa 25 bis 30 Jahre alte Mann auf die Aufsicht zu. Er zwang die junge Frau, ihr den Tresorschlüssel zu geben und die Kasse zu öffnen. Der Mann riss Geld aus der Schublade und dem Tresor und verstaute es in einem schwarzen Stoffbeutel. Einen Moment später war der Räuber auch schon wieder verschwunden. Wohin, wissen die Ermittler nicht.
In der Spielhalle läuft am Tag danach wieder Normalbetrieb. Drei junge Männer sitzen im Halbdunkeln vor den Automaten. Lichter flackern auf und Spielgeräte dudeln vor sich hin. Einer der Männer schiebt einen 10-Euro-Schein über die Theke und lässt sich Kleingeld wechseln. „Unserer Angestellten ist nichts passiert, sie wird weiterarbeiten“, sagt die Spielhallenbetreiberin. Sie will anonym bleiben. Die Besitzer der Halle unweit der Lendringser Hauptstraße fürchten, dass der Überfall der Spielhalle negativ nachhängt. Dabei seien die Mitarbeiter sogar speziell geschult worden und vorbereitet. Die 18-Jährige hat wohl alles richtig gemacht als der korpulente Täter auf sie zuging und in dieser Situation „nicht den Helden gespielt“.
Erst im Dezember hatte es in der Halle einen Einbruch gegeben. In der Nachbarschaft wächst mit dem Überfall die Abneigung gegenüber dem Gewerbe. „Diese Läden sind eine Seuche“, sagt eine Nachbarin, die den Einsatz beobachtet hatte. „Die locken Kriminalität an.“ Statistisch lässt sich das nicht belegen. Und auch die Betreiber wehren sich gegen den Vorwurf.
Die Polizei hat keine Hinweise auf eine Serie. „Es ist kein Bezug zu erkennen“, sagt Sprecher Dietmar Boronowski. Der Spielbetrieb am Walzweg geht weiter.
Die Polizei sucht mit Hochdruck nach dem Täter. Gesucht wird ein etwa 25 bis 30 Jahre alter Mann. Er war schwarz gekleidet und trug Strumpfmaske.
Der korpulente Mann ist etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß. Hinweise zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen an die Polizei in Menden: 9099-0.